Razzia an der Stader Straße: Bundespolizei stürmt Candy Club
Ermittler der Bundespolizei vor dem Candy Club in Heimfeld. Foto: André Zand-Vakili

Razzia an der Stader Straße: Bundespolizei stürmt Candy Club

Heimfeld – Razzia im "Candy Club" an der Stader Straße. Ein Großaufgebot der Bundespolizei hat am Mittwochnachmittag das Etablissement in Höhe

der Straße Milchrund durchsucht. Diese Durchsuchung war Teil eines Großeinsatzes gegen Schleuser in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Ingesamt zwölf Objekte wurden durchsucht. Sechs davon in Hamburg und jeweils drei in Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Den vier Beschuldigten Haupttätern wird Schleusung von Ausländern vorgeworfen. Vornehmlich soll es sich dabei um Thailänderinnen handeln, die hier der Prostitution nachgingen. Einer der Haupttäter wurde in Itzehoe festgenommen. In Harburg wurde auch der gegenüber dem Bordell liegende Wohnblock durchsucht. Dabei wurde eine Person von der Polizei festgenommen.

Die Aktion begann am frühen Nachmittag. Bundespolizisten sprangen aus Mannschaftswagen und stürmten auf das von Bäumen überwucherte Gelände, auf dem das alte Gebäude liegt, in dem vor Jahrzehnten das Lokal "Baobab" war. Auf zwei Geschossen gehen dort Frauen ihrem Gewerbe nach.

Auch am Mittwoch war dort Betrieb. Trotz Corona. Seit vergangener Wochen sind Massagen wieder erlaubt. Die werden jetzt angeblich im "Candy Club" verabreicht. Als die Beamten in die Räume kamen, wurden dort vier Frauen und mehrere Männer angetroffen. "Der Einsatz galt dem Auffinden von Beweismitteln", sagt Maik Lewerenz von der Bundespolizei. Zwei Tresore, die entdeckt wurden, brachen Beamte mit Spezialwerkzeug auf. Es gab angeblich keine Schlüssel.

Die Frauen, so Erkenntnisse, arbeiten als selbstständige Prostituierte in dem Laden. Die Räume werden von ihnen angemietet. Insider sprechen von Mieten in vierstelliger Höhe pro Zimmer.

Neben dem "Candy Club" und der Wohnung an der Stader Straße wurde ein zweiter bordellähnlicher Betrieb in Pinneberg durchsucht. Der Rest der Durchsuchungsorte waren Wohnungen und Büros. Darunter waren auch die Wohnungen der vier Beschuldigten.

Die Ermittlungen dauern an. Die Auswertung sichergestellter Unterlagen und Datenträger wird Wochen dauern. Interessiert ist auch die Steuer. "Auf alle Einnahmen, auch illegale, fallen Steuern an", sagt ein Beamter. (zv)
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