Weihnachtscrossrennen in der Haake stellte die Fahrer vor eisige Probleme

1012126weihnachtscrossrennen8Heimfeld- Crossrennen bei Schnee, Eis und Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Das traditionelle Weihnachtscrossrennen ist nur etwas für ganz Hartgesottene. Diesen Sonntag war es wieder so weit:

Die 23. Auflage des Crossrennens "querfeldein" durch die berühmt berüchtigte Harburger Haake, eine der anspruchsvollsten Strecken Norddeutschlands, stand im Radsportkalender.

In verschiedenen Klassen kämpften die Crossfahrer gegen die eisigen Verhältnisse und gegen ihre Kontrahenten. Bereits um zehn Uhr Morgens fiel der Startschuss an der Kuhtrift für die Schüler und Schülerinnen unter 15 Jahren. Am schnellsten über die Strecke fegte das Nachwuchstalent Leo Appelt von "blau-gelb Langenhangen", der sich die Goldmedaille sicherte. "Die Strecke war unglaublich vereist, gespickt mit anspruchsvollen Kurven, dass war nicht einfach zu fahren. Man musste hochkonzentriert sein, sonst wäre man weggerutscht und gestürzt", so der Shootingstar. Dabei hatte Appelt zwischendurch Probleme: "Ich habe schwer Luft bekommen, das hat gestört- zum Glück habe das in den Griff bekommen."

 

Wie viel Leidenschaft und Herzblut die Veranstalter der " Harburger Radsport Gemeinschaft", in diesen Renntag steckten, erzählt Organisator und Sportwart Frank Plambeck: "Das Rennen in der Haake ist eines der ältesten und traditionellsten überhaupt, das ist einfach eine klasse Sache. Wir haben einen Tag vor Heiligabend sechs Stunden damit verbracht, den Kurs zu preparieren." Die Schneemassen mussten entfernt und der Boden aufgeraut werden. Das Crossrennen genießt auch bei den Fahrern einen enorm hohen Stellenwert, "es ist zudem der Gradmesser vor den Deutschen Meisterschaften. Die Sportler wollen wissen wo sie stehen", erklärt Plembeck.

Aus hartem Holz waren auch die Teilnehmer der Masterklasse geschnitzt. Der Däne Simon Larssen dominierte das Rennen, angetrieben von der Kälte, durchfuhr er den Pacours wie auf Schienen. Am Ende stand er ganz oben auf dem Siegerpodest. Hinter Larssen reihten sich Paul Lindenau vom "Stevens Racing-Tem" und Luis Pechtl aus Nordheide ein. Luis Pechtl war mit dem dritten Platz hoch zufrieden: "Sonst schaffe ich es immer nur in die Top Ten, über den dritten Platz freue ich mich natürlich riesig."

Aktion und Spektakel gab es auch in der Junioren Klasse, wo sich der 17- jährige Felix Rieckmann (Harburger Radsport Gemeinschaft) und Max Lindenau ein Kopf an Kopf Rennen lieferten. Mit dem besseren Ausgang für Rieckmann, der den Verfolger erst kurz vor Schluss abschütteln konnte. "Das war bis zur vorletzten Runde ein enges Duell mit Max, gegen Ende konnte ich mir dann einen Vorsprung erarbeiten." Nachwuchs- Ass Lindau zeigte sich zufrieden, schob aber gleich eine Kampfansage hinterher: "Bei den deutschen Meisterschaften will ich angreifen und unter die besten Zehn fahren."

Etwas voller am Streckenrand und an der Wurstbude wurde es erst gegen 13:30 Uhr, als die Elite antrat. Dem "Steven- Racing Team" gelang in Person von Johannes Sickmüller und Enno Quast der Doppelsieg, der zu keiner Zeit gefährdet war. Der talentierte Quast meinte nach dem Rennen: "Normalerweise liegt mir so ein Kurs nicht, heute hat das aber ganz gut geklappt."

Sickmüller hat mit dem Sieg seinen Titel vom Vorjahr verteidigt: "Ich bin froh, dass ich überhaupt fahren konnte, denn ich habe mit einer hartnäckigen Erkältung zu kämpfen." Am Ende aber hat er "alles in die Waagschale geworfen" und so den Thron der Crossfahrer erklommen.

Für eine dicke Bescherung sorgte ein Teilnehmer der Harburger Radsportgruppe. Tim Rieckmann, der ältere Bruder von Felix, mischte die Elite- Klasse auf, ihm gelang mit dem fünften Platz der Coup. Und es hätte sogar noch fetter kommen können. Denn zwischendurch bildete er mit Stefan Danowski die Verfolgertruppe, erst gegen Ende fiel er wieder etwas ab. "Für mich lief das Rennen perfekt, Platz sechs hätte ich mir nicht erträumen lassen", so Rieckmann.

 

Ein bekanntes Radsportgesicht fehlte an diesem Nachmittag: Jannik Geißler. Der 18- Jährige aus Langenbeck galt als Lokalfavorit auf den Titel. Und nicht nur das: eigentlich sollte das Weihnachtscrossrennen seine Abschiedsvorstellung im gelben Trikot werden, krankheitsbedingt musste er den Renntag aber sausen lassen. Im Jersey der Harburger Radsport Gemeinschaft werden ihn die Fans so schnell nicht wieder sehen, denn Geißler wird sich ab dem ersten Januar für das KT- Team in Bayern auf den Sattel schwingen. "Das ist sehr schade, dass Jannik nicht antreten konnte, er hätte große Chancen auf den Sieg in der Elite gehabt", so Plambeck.

 

Mit dem Event war der Leiter zufrieden, nur ein paar mehr Besucher hätten es durchaus sein können. Die angekündigte Marke von 1000 Zuschauern wurde an diesem zweiten Weihnachtstag nicht geknackt, lediglich 450 Zuschauer ließen sich aus dem warmen Wohnzimmer locken. Plambeck sagt: "Das sind deutlich zu wenig, ich denke viele haben sich aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse dazu entschieden lieber nicht zu kommen." (pw)

Hier geht es zur Homepage der Harburger Radsportgemeinschaft : http://www.harburger-rg.de/