Beim Kiezbummel: Student aus Eißendorf ins Koma geprügelt

101214_cEißendorf - Durch einen einzigen Faustschlag ist auf dem Kiez ein Eißendorfer ins Koma geprügelt worden. Der Täter hatte wegen einer Nichtigkeit zugeschlagen. Opfer Patric B. (24) liegt auf der Intensivstation. Er hat

 

durch die Tat einen Schädelbruch und Hirnblutungen erlitten.


Mit zwei Freunden war Patric B. vergangenen Donnerstag auf den Kiez gefahren. Das Trio feierte in der China-Lounge. Dann hatte der Mathematik-Student genug. Allein machte er sich auf den Heimweg. Es war 2.35 Uhr, als er in der Großen Freiheit auf den Schläger traf. Der kam ihm mit zwei Freunden entgegen. Ein kleiner, unabsichtlicher Rempler löste die Tragödie aus.

Gleich nach der kurzen Berührung schlug der Täter zu. Patric B. wurde offenbar völlig überrascht. Eine Überwachungskamera zeichnete auf, wie der junge Mann nach hinten stürzte und mit dem Kopf auf der Straße aufschlug. Als er regungslos liegen blieb, flüchteten die Täter. Passanten leisteten Erste Hilfe. Ein Notarzt versorgte den Studenten, der eine große Kopfplatzwunde erlitten hatte und aus Ohren und Nase blutete. Patric kam ins Krankenhaus.
Am Mittag nach der Tat standen zwei Polizisten bei seiner Mutter in Eißendorf vor der Tür.

Jeden Tag war sie bei ihrem Sohn, der im Koma liegt und künstlich beatmet werden muss. Ob Patric wieder aufwacht, ob er gesund wird oder ob er bleibende Schäden behält, weiß sie nicht. „Die Ärzte sagen, dass man von Tag zu Tag seinen Zustand beurteilen muss“, sagt die dreifache, alleinerziehende Mutter. „Dieser Mensch hat eine Familie zerstört.“ Patric wollte bald in eine Wohngemeinschaft ziehen. Jetzt könnte er zum Pflegefall werden. Dabei hatte sich die Frau nie vorstellen können, dass ihrem Sohn so etwas passiert. Er sei ein ruhiger und selbstbewusster Typ.

Die Polizei fahndet nach dem Schläger. Gegen ihn wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt. Es handelt sich bei dem Gesuchten um einen 20 bis 25 Jahre alten Deutschen. Er trug wie seine beiden etwas kleineren Begleiter eine dunkle Bomberjacke und hat kurze, blonde Haare. „Wir haben die Aufnahmen aus verschiedenen Überwachungskameras sichergestellt“, sagt Hauptkommissar Andreas Schöpflin. Dabei sind auch Aufnahmen aus dem nahen S-Bahnhof. Der Täter könnte dort gefilmt worden sein. Zusammen mit seinen Begleitern war er zur Reeperbahn und von dort weiter Richtung Talstraße geflüchtet. „Wir suchen aber auch Zeugen.“, sagt Schöpflin. Sie möchten sich bei der Polizei unter Telefon 4286-56789 melden. zv