Gegen den Trend: Im Bezirk Harburg stieg die Kriminalität an

Harburg - Im Bezirk Harburg ist entgegen des Trends in Hamburg die Kriminalität leicht angestiegen. Die Polizei registrierte vergangenes

Jahr 14.520 Straften. Das sind 175 mehr als im Vorjahr und entspricht einem Anstieg von 1,2 Prozent. Ausschlaggebend waren der Kriminalitätsanstieg in Neugraben um 5 Prozent, in Hausbruch um 3,9 Prozent, in Eißendorf um 5,8 Prozent, in dem am stärksten von Kriminalität belasteten Stadtteil Harburg um 0,8 Prozent sowie in Sinstorf um 20,7 Prozent.

Ursächlich ist vor allem die Zunahme an Diebstahlsdelikten. Hier wurden 213 Fälle mehr als im Vorjahr gezählt. Betroffen waren vor allem Stadtteile mit Einkaufsmöglichkeiten. So wurden in Harburg 90 Diebstähle mehr als im Vorjahr (+2,9 Prozent) und in Neugraben 73 Diebstähle mehr als 2017 (+8,4 Prozent) gezählt.

Einen besonders hohen Antsieg der Diebstähle wurde im Bereich "Fahrräder" mit 14,7 Prozent registriert. In Harburg wurden 53 Fahrräder mehr als im Vorjahr (+35,1 Prozent), in Neugraben 16 Fahrräder mehr als im Vorjahr (+14,4 Prozent) gestohlen. In beiden Stadtteilen ereigneten sich fast 60 Prozent aller Fahrraddiebstähle im Bezirk.

Deutlich angestiegen ist auch der Ladendiebstahl. Im Stadtteil Harburg stieg er um 9,4 Prozent auf 1165 Fälle. In Neugraben gab es einen Anstieg um 81,7 Prozent auf 229 Fälle.

Deutlich zurückgegangen sind die Wohnungseinbrüche. Hier wurden im vergangenen Jahr 82 Fälle weniger als 2017 gezählt. Insgesamt gab es 439 Einbrüche. Die meisten Taten ereigneten sich in Eißendorf (81 Taten), gefolgt von Neugraben-Fischbek (79 Taten), Heimfeld und Hausbruch (jeweils 63 Taten), Harburg, 47 Taten) und Marmstorf (34 Taten). In Marmstorf hat sich die Zahl der Einbrüche entgegen des Trends mehr als verdoppelt. Höhere Einbruchszahlen gab es auch in den angrenzenden Stadtteilen Sinstorf und Langenbek.

Deutlich zurückgegangen ist auch die Zahl der Autoaufbrüche. Hier wurden im Bezirk 2018 211 Taten weniger als im Vorjahr gezählt. Das entspricht einem Rückgang von 19,1 Prozent auf 892 Fälle. Die meisten Autoaufbrüche passierten in der Harburger Innenstadt (216 Taten), in Heimfeld (153 Taten), in Eißendorf (129 Taten) und in Neugraben (118 Taten).

Die Zahl der Körperverletzungen stieg um 14 Taten oder 0,9 Prozent auf 1388 Fälle an. Die Masse der Taten gab es mit 460 auch im Stadtteil Harburg. Harburg ist auch das Zentrum der Gewaltkriminalität im Bezirk. Mit 203 erfassten Fällen (+5,3 Prozent) ereignete sich im Stadtteil Harburg rund 40 Prozent der gesamten Gewaltkriminalität im Bezirk.

Die Zahl der Rauschgiftdelikte stieg mit 36,2 Prozent im Bezirk Harburg rasant an. Insgesamt wurden 423 Taten registriert. Dabei gilt der Bezirk Harburg nicht als "Arbeitsgebiet" der Task Force gegen Drogenkriminalität, die im Bereich St. Pauli oder St. Georg viele Fälle von Drogenkriminalität aufdeckt. Schwerpunkt der Rauschgiftkriminalität ist der Stadtteil Harburg. Hier wurde fast jede zweite Tat festgestellt. Der Großteil der Drogendelikte, 427 Taten, sind Konusmentendelikte. Die Zahl der Fälle von Handel oder Schmuggel mit Rauschgift stieg um 75,6 Prozent auf 72 Fälle an. Der mit Abstand größte Anstieg, 88,7 Prozent, wurde in Harburg festgestellt. Ein Grund könnten die Polizeieinsätze sein, die rund um die Drogenhilfeeinrichtung Abrigado stattfinden mussten. zv