Nachdrehe Mord Lüneburger Strasse
Mantrailer Beppo (8)mit seiner Hundeführerin am Tatort. Foto: Marius Roeer

Apotheker-Mord: Polizei-Spürhund "Beppo" nahm eine Fährte auf

Harburg - Nach dem Mord an Apotheker Mohamed J. (48) haben Bereitschaftspolizisten noch einmal die Umgebung des Tatortes in der Lüneburger Straße abgesucht.

Dabei wurden bereits am Mittwochabend Schuhe und eine Jacke sichergestellt, die in einem Mülleimer gesteckt worden waren. Am Donnerstagmittag setzte die Polizei Mantrailer "Beppo" ein. Der acht Jahre alte bayerische Gebirgsschweißhund führte die Beamten zum Parkhaus am Krummholzberg. Ob es sich um die Fährte des Täters handelte, der der Hund folgte, ist unklar.

{image}Bei der Polizei geht man nicht von einer von langer Hand geplanten Tat aus. Die genauen Umstände sind unklar. Mohamed J. war am Dienstagabend in einer seiner Immobilien in der Harburger Fußgängerzone gewesen, die gerade umgebaut wird. Dort war er mit einer Axt angegriffen worden. Der 48-Jährige konnte sich noch aus dem Haus schleppen. Dort brach er zusammen. Passanten alarmierten zufälllig in unmittelbarer Nähe befindliche Polizisten.

Mohamed A. kam ins Krankenhaus Harburg. Dort erlag er seinen schweren Verletzungen. Ihm war mehrfach offenbar mit der Axt ins Gesicht und gegen den Oberkörper geschlagen worden. Auch ein Finger wurde dem Mann abgetrennt. Ermittler gehen davon aus, dass es dazu kam, als er sich vor den Schlägen schützen wollte, es sich also um eine sogenannte Abwehrverletzung handelt.

In Harburg war der 48-Jährige bekannt. "Ich habe mit ihm regelmäßig zu tun gehabt. Es ging um Spenden für syrische Kinder", sagt der Leiter eines Autohauses. "Ich habe ihn immer als sehr freundlich wahrgenommen." Tatsächlich hatte sich Mohamed J. in seinem Verein „Union der Syrer im Ausland e.V.“ um geflüchtete Landsleute gekümmert. Andere beschreiben ihn in geschäftlichen Belangen als "schwierig". Beim DRK, wo er während der Flüchtlingskrise als Referent Helfer über syrische Sitten und Gebräuche informierte, hatte er sich als Mitlied einer der syrischen Schattenregierungen ausgegeben, die sich damals gebildet hatten. Bislang hat die Polizei keine Hinweise darauf, dass die Tat mit seinem Angagement in dem Bereich zu tun hatte. zv