LKA-Ermittler heben "Einbrecherhöhle" am Gottschalkring aus
Foto: André Zand-Vakili

LKA-Ermittler heben "Einbrecherhöhle" am Gottschalkring aus

Harburg - Beamte des Landeskriminalamtes haben am Gottschalkring eine Wohnung ausgehoben, die offenbar als konspirativer Unterschlupf für Kriminelle aus Südamerika genutzt wurde.

Die Beamten des LKA 19, hervorgegangen aus der Soko "Castle", die gegen professionelle Einbrecher vorging, hatten die Wohnung im Rahmen von Ermittlungen gegen zwei mittlerweile in Haft sitzende Kolumbianer durchsucht. Sie waren bereits im Oktober auf der Uhlenhorst festgenommen worden. Bei der Durchsuchung am Gottschalkring entdeckten die Beamten Schrank einen Chilenen (31). Der hatte versucht sich zu verstecken.

Der Mann ist nach Erkenntnissen der Polizei ein Profi-Einbrecher, der zusammen mit einem bereits in Haft sitzenden Landsmann (38) im südlichen Holstein Einbrüche beging. Die Erkenntnisse gegen den 31-Jährigen wurde durch die Sicherstellung von Einbruchswerkzeug und Beute untermauert. "Der 31-jährige wurde nach der erkennungsdienstlichen Behandlung und Abgabe einer DNA-Probe der Untersuchungshaftanstalt Hamburg zugeführt", sagt Polizeisprecherin Laura John. "Gegen ihn lag bereits ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Lübeck vor sowie der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts der  unerlaubten Einreise."

Jetzt versucht man beim LKA 19 weitere Erkenntnisse rund um die Wohnung zu gewinnen. Sie könnte von einem Statthalter bereitgestellt worden sein. Tatsächlich gelten die Banden aus Südamerika als gut organisiert. Die Täter, die die eigentlichen Einbrüche verüben, reisen oft durch ganz Europa, um Tatorte zu finden. Im Gegensatz zu professionellen Tätern aus Südosteuropa, die es vor allem auf Geld und Schmuck abgesehen haben, lassen die Südamerikaner auch gern mal Kleidung oder Elektronik wie Laptops als Beute mitgehen. Dafür brauchen sie Absatzwege. Bei der Kripo geht man davon aus, dass es Hehler gibt, die mit solchen Tätergruppierungen zusammen arbeiten. Auch hierfür werden lokale Kontaktleute benötogt. Es konnte aber auch bereits nachgewiesen werden, dass Beute auch per Post in die Heimat geschickt wird. Das Phänomen der südamerikanischen Einbrecher ist nicht neu. Bereits 2009 hatte die Hamburger Polizei deshalb drei Sonderermittler nach Chile geschickt, um dort die Zusammenarbeit mit der dortigen Polizei zu intensivieren. zv