Verkehrsunfallbilanz Landkreis Harburg: Weniger Unfälle, mehr Tote
Im Januar letzten Jahres starb auf der A7 bei Fleestedt eine Geisterfahrerin, die wohl absichtlich in den Tod gerast war. Foto: Matthias Köhlbrandt

Verkehrsunfallbilanz Landkreis Harburg: Weniger Unfälle, mehr Tote

LK Harburg - 6453 Verkehrsunfälle, 85 weniger als im Vorjahr, registrierte die Polizei im vergangenen Jahr im Landkreis Harburg. Die

Zahl der Unfälle mit Personenschäden ging in dem Zeitraum von 930 auf 874 im letzten Jahr zurück. Gestiegen ist die Zahl der bei Verkehrsunfällen im Landkreis getöteten Menschen. Sie stieg von 7  6 Menschen wurden bei Unfällen getötet. Nach dem Zehnjahrestiefstwert von 7 im Jahr 2016auf 16 im vergangenen Jahr. "Die bedauerlich hohe Zahl an Getöten im vergangenen Jahr ist zum Großteil durch Unfälle entstanden, die nicht mit den klassischen Gefahren des Straßenverkehrs zu erklären sind", so Frank Waldhaus, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Harburg.

Sieben der 16 tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften. Dort war in der Regel nicht die hohe Geschwindigkeit ursächlich für die fatale Folge, sondern eher die Schutzlosigkeit der Fußgänger oder Radfahrer. Unter anderem lief am 12. März ein alkoholisierter Mann in Stelle unvermittelt auf die Fahrbahn und wurde von einem Pkw erfasst. Am 18. März durchfuhr ein Mann in Neu Wulmstorf mit seinem Fahrrad die geschlossenen Halbschranken eines Bahnüberganges und wurde von der S-Bahn erfasst. Am 29. April übersah ein Verkehrsteilnehmer in Meckelfeld beim Verlassen eines Grundstücks eine ältere Fußgängerin. Sie stürzte und verstarb an ihrer Kopfverletzung. Auch bei einem Unfall zwischen zwei Radfahrern war ein Toter zu beklagen. Auch eine "Geisterfahrerin" ist unter den Verkehrstoten.

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit anschließender Fahrerflucht ist mit 1516 im letzten Jahr erneut leicht gesunken. 2016 waren es noch  1541 Fälle von Fahrerflucht. In 42,68 Prozent der der Fälle konnte der Beteiligte ermittelt werden.

Die problematischtes Entwicklung ist bei den Seniorenunfällen zu verzeichnen. Die über 65-Jährigen waren an 1355 Verkehrsunfällen, 56 mehr als im Vorjahr, beteiligt. Bei Rund 74 Prozent der Unfälle waren sie auch Verursacher.

Rückgänge gab es bei den Verkehrsunfällen mit jungen Fahrern im Alter von 18 bis 24 Jahren. Sie waren im vergangenen Jahr an 995 Verkehrsunfällen, 24 weniger als im Vorjahr, beteiligt. Sie waren in etwa in 76 Prozent der Fälle auch Verursacher. zv