Kriminalitätsentwicklung: Der Bezirk Harburg ist der Musterknabe
Foto: André Zand-Vakili

Kriminalitätsentwicklung: Der Bezirk Harburg ist der Musterknabe

Harburg - In Sachen Kriminalitätsentwicklung ist Harburg der Musterknabe. In keinem anderen Bezirks Hamburgs ging die Zahl der Straftaten 2017 so stark zurück.

14.345 Fälle wurden im vergangenen Jahr im Bezirk Harburg von der Polizei erfasst. Das sind 1859 Fälle weniger als 2016. In ganz Hamburg betrug der Rückgang der Kriminalität durchschnittlich 5,6 Prozent.

Die positive Entwicklung ist vor allem auf Kriminalitätsrückgänge im Harburger Zentrum zurückzuführen. Im Stadtteil Harburg wurden im vergangenen Jahr 6249 Straftaten gezählt. Das sind 1007 oder 13,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Auffallende Rückgange gab es auch im Bereich Neugraben Fischbek mit einem Minus von 13,4 Prozent, in Wilstorf mit einem Minus von 13,9 Prozent und in Eißendorf mit einem Minus von 13,3 Prozent.

Die Hälfte des Kriminalitätsrückgangs inm Stadtteil Harburg ist durch Rückgänge beim Diebstahl und bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz zu erklären. Beim Diebstahl ging die Zahl um 388 Fälle von 3495 auf 3107 zurück. Das entspricht einem Minus von 11,1 Prozent. Bei den Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz wurden in Harburg 130 Fälle weniger gezählt. Das entspricht einem Rückgang von 66 Prozent.

Ein Problem im Bezirk sind die Autoaufbrüche und der Diebstahl von Autoteilen. Während in ganz Hamburg die Zahlen zurückgingen, stiegen sie im Bezirk Harburg um 13,4 Prozent von 973 in 2016 auf 1103 im vergangenen Jahr an. Gleichzeitig ist die Aufklärungsqoute bei diesem Delikt mit 2,5 Prozent die schlechteste in ganz Hamburg. Betroffen war besonders der Stadtteil Heimfeld mit einem Anstieg von 27,7 Prozent, Hausbruch mit einem Anstieg von 41,8 Prozent und Wilstorf mit einem Anstieg von 28,1 Prozent.

Auffallend hoch ist der Rückgang der Gewaltkriminalität von 625 in 2016 auf 511 Taten in 2017. Das entspricht einem Minus von 18,2 Prozent. Das ist die positivste Entwicklung in ganz Hamburg. Die dazu gehörenden Raubdelikte sind besonders im Stadtteil Harburg und dem angrenzenden Wilstorf zurückgegangen. Hier betrug der Rückgang 26 und 47,4 Prozent. In Zahlen: Von den 38 Raubtaten, die 2017 weniger gezählt wurden als im Vorjahr entfielen 29 auf die Stadtteile Harburg und Wilstorf.

Bei der Einbruchskriminalität ist im Bezirk Harburg ein überdurchschnittlicher Rückgang von 31,9 Prozent zu verzeichnen. Hamburgweit betrug der Rückgang 23,2 Prozent. Besonders hoch waren die Rückgänge in Hausbruch (-48,6 Prozent 51 Taten weniger), Eißendorf (-26,5 Prozent 35 Taten weniger), Neugraben Fischbek (Minus 23,4 Prozent 32 Taten weniger) Marmstorf (-67,3 Prozent 33 Taten weniger), Heimfeld (-28,4 Prozent 33 Taten weniger), Wilstorf (-42,1 Prozent 32 Taten weniger). Im Stadtteil Harburg blieb die Einbruchsbelastung  mit 72 Taten in 2017 gleich hoch wie im Vorjahr.

Schlecht verlief die Kriminalitätsentwicklung in Wilhelmsburg. Dort stieg die Zahl de Straftaten gegen den Trend um 2,4 Prozent auf 6671 Taten an. Auffällig ist die hohe Zahl der Autoaufbrüche. 1028 Taten ereigneten sich 2017. Das sind 341 mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 49,6 Prozent. zv

     Taten      Veränderung        
Bezirk   14345     -1859.                            -11,5%
Harburg   6249     -1007     -13,9%
Neuland   291     -74     -20,3%
Gut Moor   17     11     183,3%
Wilstorf   1039     -168     -13,9%
Rönneburg   95     -14     -12,8%
Langenbek   149     -22     -12,9%
Sinstorf   164     -73     -30,8%
Marmstorf.                  375     -3     -0,8%
Eißendorf   1069     -164     -13,2%
Heimfeld   1593     -59     -3,6%
Moorburg   47     -3     -6%
Altenwerder   84     -35     -29,4%
Hausbruch   907     48     5,6%
Neugraben-Fischbek   2011     -312     -13,4%
Francop   31     13     72,2%
Neuenfelde   186     -2     -1,1%
Cranz   38     5     15,2%