Zweijähriges Kind in Neugraben ermordet - Vater auf der Flucht
Polizisten vor dem Haus, in dem die Tat passierte. Foto: MüGü

Zweijähriges Kind in Neugraben ermordet - Vater auf der Flucht

Neugraben – Schreckliche Tragödie in einem zweigeschossigen Mehrfamilienhaus am Wiedauweg. Dort wurde ein zwei Jahre altes Mädchen tot entdeckt. Dem Kind war die Kehle

{image}durchgeschnitten worden. Die Polizei fahndet nach dem 33-jährigen Vater Sohail A..

Nach einem Streit hatte die 32-jährige Mutter der Zweijährigen 19 Uhr mit ihrem aus einer anderen Beziehung stammenden Sohn (6) die Wohnung verlassen. Das Kind brachte sie bei Verwandten unter, bevor sie zur Wache ging, um dort eine Anzeige wegen Bedrohung zu stellen. Es war bereits der dritte Fall, in dem die Polizei gegen den Pakistani tätig wurde. Im März und Mai hatte es schon einmal Polizeieinsätze bei dem Paar gegeben. In einem Fall war der 33-Jährige aus der Wohnung gewiesen worden, nachdem er seine Frau geschlagen und deren Sohn bedroht hatte. Die Frau hatte ihn zwei Tage später später aber wieder aufgenommen. Im Mai hatte Sohail A. seinen Schwager bedroht. In dem Fall hatte die Polizei eine Gefährderansprache durchgeführt. Mindestens der Fall, bei dem die Polizei eine Wegweisung ausgesprochen hatte, wurde dem Jugendamt gemeldet. Dort die Familie bereits seit 2012 bekannt. Seit 2016 wurde sie enger ambulant betreut. An Auflagen, so hieß es, habe sich die Familie. Daher habe es auch keine Handhabe gegeben, Kinder aus der Familie zu nehmen.

{image}Nach der Anzeige am Montagabend fuhr die Polizei mit der Frau zu der Wohnung am Wiedauweg. Gegen 21 Uhr betraten die Beamten die Wohnung. Dort machten der Polizist und seine Kollegin die schreckliche Entdeckung. Die Mutter, die vor der Tür gestanden hatte, erlitt einen Nervenzusammenbruch. Sie kam ins Krankenhaus. später wurde sie, wie auch der sechs Jahre alte Sohn, vom Kriseninterventionsteam des DRK betreut. Von dem Vater fehlte zunächst jede Spur. Er war geflüchtet.

Die Mordkommission und Kriminaltechniker sicherten in der Nacht über mehrere Stunden Spuren. Unter anderem wurde der Tatort mit einem 3D-Scanner vermessen. Nach dem Vater leitete die Polizei eine Fahndung ein. In der direkten Umgebung setzten Beamte Spürhunde ein, die die Fährte des Mannes aufnehmen sollten.

Der Polizei war der 33-Jährige, der seit 2011 in Deutschland ist, und der nach seinem abgelehnten Asylantrag eine Duldung bekam, nicht weiter, so hieß es zunächst, durch Straftaten außerhalb der Familie bekannt. Nachbarn beschrieben den Pakistani aber als "aggressiv". In Hamburg lebte er erst seit etwa zwei Jahren.

In Neugraben löste die Tat Entsetzen aus. Zahlreiche Anwohner aus der Gegend kamen zum Tatort und legten Blumen und Plüschtiere nieder oder stellten Kerzen und kleine Engel auf. "Es unfassbar, was hier passiert ist", sagt Nadine Kehlert, die auch gekommen war und eine Blume niederlegte. "Ich finde keine passenden Worte dafür, wollte aber mein Mitgefühl ausdrücken." zv