G20-Gefangenensammelstelle: Das Gebäude steht wieder leer
Polizisten schützten noch am Sonntag einen Zugang zur schwer gesicherten Gesa. Foto: Andre Zand-Vakili

G20-Gefangenensammelstelle: Das Gebäude steht wieder leer

Harburg - Bilanz für die Gesa, der zentralen Gefangensammelstelle für den G20 Gipfel. Vom 5. bis 9. Juli wurden von den dort eingesetzten

Staatsanwälten 51 Haftbefehle gegen Krawallmacher erwirkt. Ein 27-Jähriger aus Altona muss sich wegen versuchten Mordes verantworten. Er hatte gezielt die Besatzung eines Polizeihubschraubers mit einem Laser geblendet. Dabei habe er billigend in Kauf genommen, dass der Hubschrauber nicht mehr geflogen werden kann und abstürzt. Insgesamt waren von der Staatsanwaltschaft 85 Haftbefehle beantragt worden.

Festgenommen wurden laut Polizei während des G20-Einsatzes 186 Personen. Weitere 228 nahmen Einsatzkräfte zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam. auch sie wurden über die Gesa abgefertigt. Die linke Szeneanwältin Gabriele Heinecke vom Anwaltlichen Notdienst G20 verbreitete eine Erklärung in der moniert wurde, dass dort oft eine "äußerst zögerliche Vorführung zu dem Gericht erfolgte und die Festgenommenen an dem Zugang zu anwaltlichen Beistand dadurch gehindert wurden, dass nicht die Telefonnummer des Anwaltlichen Notdienstes, sondern ein Hamburger Telefonbuch mit über 10.000 Anwältinnen und Anwälten vorgelegt wurde". Otmar Kury, Präsident der Hamburger Anwaltskammer kommt da zu einer ganz anderen Einschätzung. "Auf dem Gelände der Gefangenensammelstelle/Außenstelle Amtsgericht Hamburg waren die Voraussetzungen für einen gesetzestreuen und prozessordnungsgemäßen Verfahrensablauf gegeben", erklärt er. Davon habe er sich durch einen Besuch und die Besichtigung der Gesa mit dem Präsidenten des Amtsgerichtes am 7. Juli sowie durch Gesprächen mit Rechtsanwälten selbst ein umfassendes Bild verschaffen können.

Mittlerweile ist die Anlage in dem ehemaligen Lebensmittelgroßmarkt an der Schlachthofstraße, die für mindestens drei Millionen Euro für den G20-Gipfel hergerichtet wurde, wieder leer. Hamburg wird weiter für das gebäude Miete zahlen. In der Hochzeit der Flüchtlingskrise war die rund 11.000 Quadratmeter große Halle von der Stadt als Flüchtlingsunterkunft angemietet worden. Der Vertrag soll seitdem für mindestens fünf Jahre laufen. zv