Bullenhausen: SEK nimmt Syrer bei Anti-Terroreinsatz fest
Mit verbundenen Augen sitzt der Festgenommene in einem Fahrzeug der Polizei. Foto: MÜGÜ

Bullenhausen: SEK nimmt Syrer bei Anti-Terroreinsatz fest

Seevetal - Anti-Terror-Einsatz in Bullenhausen. Am frühen Montagmorgen stürmte ein Sondereinsatzkommando aus Niedersachsen ein Einfamilienhaus am Fasanenweg.

{image}Kurz darauf führten sie Sultan K. (44) mit verbundenen aus dem Gebäude. Ihm wird vorgeworfen als Mitglied der Terrororganisation Jabhat al-Nusra, die den Status der al-Qaida-Regionalorganisation hat, in Syrien Kriegsverbrechen begangen zu haben. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft hat Sultan K. mit seinem Bruder Mustafa gemeinsam mit einer Gruppe von etwa zwanzig weiteren Mitgliedern der Terrororganisation vor rund fünf Jahren in der nordsyrischen Stadt Ra's al-'Ain einen Beamten des Assad-Regimes festgenommen, dessen Familie aus der Stadt vertrieben und das Anwesen der Familie geplündert. Außerdem sollen die Brüder gegen kurdische Einheiten gekämpft haben.

Anwohner waren völlig überrascht über den Einsatz. Sie beschrieben den Festgenommenen, der laut Nachbarn sieben Kinder hat mit seiner Familie dort seit Herbst 2015 wohnt, als „unauffällig“ und „hilfsbereit“. Der Mann soll als Auslieferungsfahrer gearbeitet haben. Neben dem Bruder des 44-Jährigen werden drei weitere Syrer im Rahmen der Aktion festgenommen. Die Beschuldigten werden morgen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen den Haftbefehl wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird. zv