Harburg bekommt Sammelstelle für Gefangene beim G20-Gipfel
Der ehemalige Fegro-Großmarkt an der Schlachthofstraße wird zur Gefangenensammelstelle. Foto: zv

Harburg bekommt Sammelstelle für Gefangene beim G20-Gipfel

Harburg – An der Schlachthofstraße wird im Juli die zentrale Sammelstelle für Gefangene während des G20-Gipfels sein. Dafür wird der ehemalige Fegro-Großmarkt für etwa

drei Millionen Euro umgebaut. Aktuell wird das Gebäude als Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge genutzt. Aktuell sind noch etwa 280 Menschen dort untergebracht. Sie werden Ende Februar ausquartiert.

Mit einer Höhe von neun Metern und einer Grundfläche von rund 12.000 Quadratmeter hatte sich der 2007 eröffnete und nach der Schließung Ende 2015 als Flüchtlingsunterkunft genutzte Fegro-Markt für die Pläne der Sicherheitsbehörden angeboten. Sie suchten eine zentrale Gefangenensammelstelle in Hamburg. Jetzt sollen in der Halle Zellecontainer aufgestellt werden. Sie werden nur für die Zeit des Einsatzes gemietet. In ihnen sollen bis zu 150 Festgenommene und bis zu 250 in Gewahrsam genommene Personen Platz finden. Die Festgenommenen werden dabei in Einzelzellen untergebracht sein. Intern heißt es, dass die Zellen alle heutigen Standards voll erfüllen. Sie sind unter anderem mit Klimaanlagen ausgestattet.

Die Bürocontainer vor der Tür werden ebenfalls genutzt. In ihnen sollen Staatsanwälte, Richter und Verteidiger untergebracht werden. So kann schnell vor Ort entschieden werden. Zudem gibt es Ansprechpartner für Botschaften oder Konsulate, die nach festgenommenen Bürgern ihres Landes fragen. Zum G20-Gipfel werden zahlreiche Demonstranten aus dem Ausland erwartet.
Was mit dem ehemaligen Fegro-Markt nach dem Gipfel passiert, ist unklar. Ende Januar 2015 war das acht Jahre dauernde „Gastspiel“ von Fegro-Selgros vorbei. Der Lebensmittelgroßmarkt wurde geschlossen. Bereits im Jahr zuvor hatte der Handelshof das Gebäude gekauft. Zunächst war darüber spekuliert worden, wann das Unternehmen mit seiner Filiale von der Nartenstraße weg geht und dort einzieht. Dann kam die Flüchtlingskrise. Die Stadt mietete das Gebäude 2015 an – für satte zehn Jahre.

Das nach dem Zwischenspiel als Gefangenensammelstelle wieder Flüchtlinge einziehen werden, ist aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Es müsste einen aufwendigen Rückbau geben. Zudem wird das Gebäude als nicht adäquat für die Unterbringung von Flüchtlingen angesehen. Die Stadt wird vermutlich für den Leerstand bezahlen. zv