Stiche ins Herz: Messer-Killer von der Bremer Straße behauptet Notwehr

100623Messer2Harburg - Bei einer Messerstecherei an der Bremer Straße ist in der Nacht zum Mittwoch ein 22 Jahre alter Mann erstochen worden. Er war mit seiner Freundin und mehreren Bekannten von der Ackerfete gekommen.

Die Polizei nahm noch in der Nacht Matthias A. (27) in dessen Wohnung, etwa 200 Meter vom Ort der Messerstecherei entfernt, fest. Der Türke, der sich lachend zur Wache fahren ließ, ist einschlägig als Gewalttäter bekannt. Der Drogenkonsument wurde von der Polizei als "bewaffnet und gefährlich" eingestuft.
Ausgelassen hatten Pascal, seine Freundin (21) und Bekannte gefeiert. Nachdem die Sause vorbei war, machte sich die Gruppe zu Fuß auf den Heimweg. Es war etwa 15 Minuten nach Mitternacht, als in Höhe der Bäckerei Schütt an der Bremer Straße plötzlich ein junger Mann von hinten heran stürmte. Er belästigte die junge Frau. Als ihr Freund Pascal E. dazwischen ging, zog der Täter ein Messer und stach wild um sich. Von der Klinge getroffen, brach der 22-Jährige zusammen. Auch ein 23-Jähriger wurde durch einen Bauchstich verletzt. Der Täter flüchtete. Bekannte des Opfers verfolgten den Messerstecher. Als Matthias A. sie mit dem Messer bedrohte, mussten sie ihn laufen lassen.
Im Rettungswagen kämpften Notärztin und DRK-Sanitäter um das Leben des Opfers. Pascal E., der nach seinem Abitur seinen Zivildienst abgeleistet hatte und eine Lehrstelle antreten wollte. Er kam noch ins Krankenhaus Harburg. Dort erlag er seinen Verletzungen.
Etwa zwei Stunden nach der Tat nahmen Beamte Matthias A. in dessen Dachgeschosswohnung fest. Ein Zeuge hatte den Beamten den eintscheidenden Tipp auf den Mann gegeben. Bei der Polizei ist der 27-Jährige hinreichend bekannt. Wegen weit mehr als einem Dutzend Straftaten wurde gegen ihn ermittelt. Darunter sind acht Körperverletzungen. Auch in eine Messerstecherei soll er schon verwickelt gewesen sein. Bis zum 14. Mai hatte Matthias A. in Haft gesessen. Die Strafe hatte er für Drogendelikte bekommen. Aber auch Sachbeschädigungen und Widerstand wurden ihm in der Vergangenheit vorgeworfen.
Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Dort räumte Matthias A. ein, die Stiche verübt zu haben. Es soll Notwehr gewesen sein. Sechs Mal hatte er seinem Opfer in den Oberkörper gerammt. Zwei der Stiche trafen das Herz von Pascal. Beide Stiche wären tödlich gewesen. zv
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