Bombendrohung gegen Wurstfabrik - Mitarbeiterin festgenommen
Das Gewerbegebiet mit dem Produktionsbetrieb. Foto: zv

Bombendrohung gegen Wurstfabrik - Mitarbeiterin festgenommen

Neu Wulmstorf – Nach der Bombendrohung gegen den Wursthersteller Schwarz Cranz ist eine 29 Jahre alte Frau festgenommen worden. Sie wurde in Buchholz

gestellt, als aus einer Telefonzelle heraus einen erneuten Drohanruf absetzte. Es ist eine Mitarbeiterin. Ihr Motiv. Sie ist unzufrieden mit ihrem Job. Außerdem wird gegen eine weitere Mitarbeiterin des Betriebes ermittelt. sie soll Komplizin sein.

Am 12. Oktober war die Firma im Gewerbegebiet Neu Wulmstorf geräumt worden, nachdem eine Anruferin angekündigt hatte, dass „mehrere Bomben hochgehen“. Stundenlang war die Produktion unterbrochen. Die Suche der Polizei nach Sprengsätzen verlief ohne, dass eine Bombe gefunden wurde.

Kurz danach erhielt die Polizei einen erneuten Anruf mit nahezu identischer Drohung. Diesmal gingen die Arbeiten bei Schwarz Cranz weiter. „Aufgrund der zuvor getroffenen Sicherheitsmaßnahmen musste der Produktionsbetrieb nicht unterbrochen werden, da eine konkrete Gefährdung in diesem Fall auszuschließen war“, heißt es von der Polizei.

Ermittler gingen davon aus, dass die Frau erneut einen Drohanruf machen wird. Außerdem konnte festgestellt werden, von wo aus die vorangegangenen Drohanrufe kamen. Deshalb wurden Telefonzellen in Buchholz gezielt observiert. Tatsächlich erschien die 29-Jährige wie erwartet erneut in einer Telefonzelle. Unmittelbar nachdem sie den Drohanruf beendet hatte, griffen die Beamten zu. Die 29-Jährige, so hieß es, sei „völlig überrascht“ gewesen.

In ihrer Vernehmung räumte die Frau die Taten ein. Sie ist mittlerweile mangels Haftgründe wieder auf freien Fuß. Strafrechtlich wird sie sich wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten in mehreren Fällen verantworten müssen. Zivilrechtlich dürften auf die 29-Jährige erhebliche Schadenersatzforderungen zukommen. Laut Polizei waren allein durch den Einsatz der Rettungskräfte Kosten im mittleren fünfstelligen Eurobereich entstand. Wie hoch der Schaden durch den Produktionsausfall ist, ist nicht bekannt. Ob sich Schadenersatz bei der Frau eintreiben lässt, ist zweifelhaft. zv