Schiesserei Steinikestraße: Polizei sucht weiter den Schützen

160609Pol22Q33Eißendorf - Nach der Schiesserei an der Steinikestraße, bei der am vergangenen Donnerstag ein 43 Jahre alter Mann durch einen Kopfschuss getötet wurde,

ist der Schütze weiter auf der Flucht. Der 20-Jährige, das bestätigte die Staatsanwaltschaft auf Anfrage von harburg-aktuell, ist offenbar ein Komplize. Er sitzt wegen "Beihilfe zum Mord" in Untersuchungshaft.

Die Sicherheitsbehörden rechnen offenbar mit weiteren Auseinandersetzungen, insbesondere Racheakte. So fährt die Polizei jetzt Schutzmaßnahmen bei der Familie, aus der mutmaßlich der Schütze stammt. Streifenwagen fahren regelmäßig durch die Rickelstraße. Dort hatte am Donnerstag kurz nach den Schüssen in der Steinikestraße, das Mobile Einsatzkommando ein Haus durchsucht (Foto). Nachbarn gehen davon aus, dass selbst die Roma-Familie mit einem Racheakt rechnet. "Die Kinder, die sonst oft draußen gespielt haben, sind seit Tagen nicht mehr zu sehen", so ein Anwohner. Offenbar wurden sie von dem Haus, in dem die Familie seit rund acht Jahren leben soll, an einen anderen Ort gebracht.

Die Schiesserei in der Steinikestraße, die mehr einer Hinrichtung des 43-Jährigen glich, war nach Erkenntnissen der Ermittler blutiger Höhepunkt einer Familienfehde zwischen zwei Roma-Familien. Dabei soll es um eine 19-Jahre alte Tochter des Opfers gegangen sein, die einem Mann als Ehefrau verprochen war. Zum Motiv gibt es verschiedene Varianten. Nach einer wollte das Opfer nicht, dass seine Tochter zwangsverheiratet wird. Nach einer anderen Variante, für die die familiären Zusammenhänge sprechen, war der Vater erschossen worden, weil die junge Frau zwangsverheiratet werden sollte.

Der Schütze, so hieß es aus Polizeikreisen, wird in den Reihen der Famlie gesucht, aus der ihr aktueller Freund stammte. zv

Veröffentlicht 14. Juni 2016