Chemieunfall im Hafen sorgt für große Aufregung

VollschutzSteinwerder - Chemiealarm im Hafen. In Steinwerder ist es am Montagmorgen in einer Lagerhalle zu einer gefährlichen chemischen Reaktion gekommen. Zuvor

hatte ein Gabelstaplerfahrer ein Fass mit 1000 Litern Schwefelsäure beschädigt. Der Gabelstaplerfahrer setzte zurück und rammte ein Regal. Dabei kippte auch noch ein Fass mit 1000 Litern Salpetersäure um. Die Flüssigkeiten vermischten sich. Es entstanden in der Halle nitrose Gase, die ätzend, giftig und in einem bestimmten Mischverhältnis auch explosiv sind. Das Problem: Durch die chemische Reaktion entstand auch gelblicher Rauch. Der Gabelstaplerfahrer, der unverletzt blieb, reagierte geistesgegenwärtig. Er verschloss die Halle. Einsatzkräfte, die Feuerwehr rückte mit 50 Mann an, mussten zuerst die Dämpfe aus der Halle absaugen, um anschließend unter Vollschutzanzügen dort arbeiten zu können. Die Dämpfe wurden in die Umgebungsluft abgelassen.

Zwar hatte die Feuerwehr Katwarn, das Warn- und Informationssystem für die Bevölkerung ausgelöst. "Das passierte aber ausschließlich zur Information", sagt Feuerwehrsprecher Martin Schneider. "Eine Gefahr für Wohngebiete besteht nicht." Zwar war die Hafencity mit im Warnbereich gewesen. Das läge aber daran, dass die Gebiete nach Postleitzahlen festgelegt sind und die Hafencity deshalb mit einbezogen worden sei. Während des Absaugens der Nitratdämpfe war die Halle in einem Umkreis von 200 Metern gesperrt. Verletzte durch den Chemieunfall, so hieß es gegen 13 Uhr, gab es nicht. Gegen 14 Uhr wurden dann die Meldungen über Radio und das System Katwarn eingestellt. "Wir haben noch eine leichte Verrauchung in der Halle", so ein Feuerwehrmann gegen 14 Uhr. Die Einsatzkräfte bereiteten sich darauf vor die Halle dem Betreiber zu übergeben. Der muss für die weitere Dekonterminierung sorgen. zv

Veröffentlicht 21. März 2016