Bornemannstraße: Staatsanwaltschaft lässt Vorwurf "versuchter Mord" fallen

160229BorneschildHarburg – Die Staatsanwaltschaft hat den Vorwurf des versuchten Mordes gegen die vier jungen Männer und der 16-Jährigen fallen gelassen. Jetzt wird wegen

gefährlicher Körperverletzung und des Missbrauchs einer 14-Jährigen am 11. Februar in einer Wohnung an der Bornemannstraße ermittelt. Zudem wird geprüft, ob drei der Beschuldigten jungen Männer aus der Untersuchungshaft in ein Jugendheim verlegt werden. Das bestätigte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Nana Frommbach, auf Anfrage.

Für versuchten Mord hätte es einen „bedingten Tötungsvorsatz“ geben müssen. Die Festgenommenen hätten bei ihrer Handlung „den Eintritt des Todes als möglich“ ansehen oder „billigend in Kauf“ nehmen müssen. Das sieht die Staatsanwaltschaft nach der Untersuchung des Tatortes, der örtlichen Gegebenheiten und der Vernehmung der Festgenommenen nicht mehr. Deshalb habe man die Änderung des Haftbefehls beim Amtsgericht beantragt. Dort war dem stattgegeben worden.

Die 16-Jährige ist bereits aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Sie galt als „Freundin“ des Opfers, die den Missbrauch der 14-Jährigen mit einem Handy gefilmt hatte. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft war sie nicht beteiligt gewesen, als die volltrunkene 14-Jährige nach dem Missbrauch nur leicht bekleidet von den vier aus Serbien stammenden Beschuldigten auf den Hinterhof gebracht wurde und bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt dort abgelegt wurde.

Das für die 14 bis 16 Jahre alten Beschuldigten eine Verlegung in ein Jugendheim geprüft werde, sei der Normalfall. Auch durch eine Unterbringung dort könne das Verfahren gesichert werden.

Nach bisherigen Ermittlungen hatten die beiden Mädchen mit den vier jungen Männern in der Wohnung an der Bornemannstraße gefeiert. Die 14-Jährige, die im Raum Wandsbek in einer Jugendwohnung lebte, war völlig betrunken und wehrlos vergewaltigt worden. zv

Veröffentlicht 16. März 2016