Drama im Lohmühlenteich: Das Baby ist tot

160126Eis6Harburg – Das drei Monate alte Mädchen, das mit seinem Vater in den Lohmühlenteich stürzte, ist tot. Der Säugling starb am Montag um 17.05 Uhr in der Uniklinik Eppendorf,

nachdem die Maschinen abgestellt worden waren, die das Kind am Leben gehalten hatten.

Zunächst hatte es geheißen, dass sich der Zustand des Säuglings nach seiner Wiederbelebung und ersten Tagen auf der Intensivstation etwas stabilisiert habe. Lebensgefahr hatte aber weiter bestanden.

Vor knapp zwei Wochen war der Vater, der seine Tochter in einem Tragetuch vor dem Bauch hatte, in das Eis des Lohmühlenteiches eingebrochen. Der 24-Jährige hatte angegeben, dass er überfallen und vor den Tätern auf das Eis geflüchtet war. Die Mordkommission hatte sofort den Fall übernommen.

Es ist eine Tat, die zwangsläufig Fragen aufwirft. Bis zum Hals im Wasser hatte laut Zeugen der Mann in dem eigentlich hüfthohen Wasser gehockt, als die Retter eintrafen. So war das Baby unter Wasser. Er selbst hatte nicht auf den Zuwurf von Rettungsleinen reagiert und musste aus dem Wasser gezogen werden. Erst dabei sahen die Einsatzkräfte, dass er das Baby bei sich hatte.

Fakt ist aber auch: Die Körpertemperatur war unterhalb von 30 Grad, nachdem er aus dem Wasser gezogen wurde. Damit bestand für den Mann bereits erhebliche Lebensgefahr durch Unterkühlung. Er kann nur sehr schlecht sehen und hatte seine Brille bei dem Überfall verloren.

Messerverletzungen, die durch die Täter verursacht sein sollen, passen, so ergab es eine Untersuchung durch Gerichtsmediziner, zu seinen Schilderungen. Es gibt keine Hinweise auf ein mögliches Motiv, dass der Mann sich die Geschichte selbst ausgedacht haben könnte. Er selbst, so hieß es aus Kreisen der Sicherheitsbehörden, ist bislang nie polizeilich aufgefallen.

Die Mordkommission konnte bereits unmittelbar nach der Tat bei einer umfangreichen Spurensuche die Tatwaffe sicherstellen. Konkrete Hinweise auf die beiden Täter gibt es bislang nicht. Bei der Mordkommission geht man davon aus, dass die Angaben des Vaters stimmen. "Es ist bislang nichts von dem widerlegt worden, was der Mann aussagte", so ein Beamter.

Spurenbilder untermauern die Schilderung des Mannes. Der 24-Jährige wurde auch zu keinem Zeitpunkt als Beschuldigter geführt.

Unklar ist, weswegen jetzt ermittelt wird. Dieses ist eine komplizierte juristische Frage, welche aktuell von der Staatsanwaltschaft geklärt wird. Fraglich war zunächst, ob es es sich um einen Raub mit Todesfolge handelt, weil der Mann und nicht seine verstorbene Tochter Ziel des Überfalls war. zv

Artikel: Göhlbachtal: Vater bricht nach Messerangriff mit Säugling im Eis ein v. 26. Januar