Göhlbachtal: Vater bricht nach Messerangriff mit Säugling im Eis ein

160125Eis1Eißendorf – Eine Tragödie, die offenbar durch einen brutalen Überfall ausgelöst wurde, beschäftigt die Polizei. In der Nacht zum Dienstag brach auf dem dünnen Eis des

Lohmühlenteichs im Göhlbachtal ein 24-Jähriger mit seiner erste drei Monate alten Tochter ein. Das Kind hatte der Mann in einem Tragetuch am Bauch. Das kleine Mädchen geriet unter Wasser und wurde später unter Reanimationsbedingungen erst ins Krankenhaus Mariahilf gebracht und später in das Universitätskrankenhaus Eppendorf verlegt. Das kleine Mädchen schwebt in Lebensgefahr.

Der Mann selbst kam mit einer starken Unterkühlung ins Krankenhaus Harburg. Dort stellte man fest, dass der Mann durch Schnitte und Stiche verletzt war. Er selbst gab an, überfallen und angegriffen worden zu sein. Aus Angst vor den Tätern sei er auf das dünne Eis geflüchtet. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

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Einsatzkräfte am Lohmühlenteich. Fotos: zv

Gegen 22.40 Uhr hatten Anwohner im Göhlbachtal Hilfeschreie eines Mannes gehört. Polizisten entdeckten den 24-Jährigen eingebrochen im Eis am wegen Bauarbeiten eigentlich abgesperrten Lohmühlenteich. Fast Regungslos stand der Mann im Wasser. Das er ein Kind in einem Tragegurt um den Bauch hatte, war zunächst nicht zu erkennen.

Polizisten konnten den Mann zunächst nicht an Land holen. Auf den Zuwurf von Rettungsleinen, so hieß es, habe er nicht reagiert. Auch ein Beamter, der auf dem Eis auf ihn zurobbte, konnte ihn nicht rausholen. Das gelang erst der Feuerwehr. Dabei wurde auch festgestellt, dass er ein lebloses Kind bei sich hat. Noch am Einsatzort wurde das leblose Mädchen reanimiert. Ein zweiter Notarzt kümmerte sich um den 24-Jährigen, der stark unterkühlt war. Die Stichverletzungen wurden bei der Behandlung festgestellt.

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Polizeitaucher suchen Dienstag den Lohmühlenteich ab.

Am Dienstagvormittag begann die Mordkommission mit einer umfangreichen Spurensicherung, zu der auch Taucher und Bereitschaftspolizisten eingesetzt wurden. Die Beamten beseitigten Büsche, um jeden Fleck der Umgebung absuchen zu können. Taucher taststen den Grund des Lohmühlenteichs im Bereich der Einbruchstelle ab und setzten anschließend noch ein Metallsuchgerät ein.

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Polizisten beseitigen für die Spurensuche Gestrüpp.

Mittlerweile konnte der Mann vernommen werden. Nach Angaben des 24-Jährigen war er mit seiner Tochter spazieren gegangen. Plötzlich sei er von zwei unbekannten Tätern angegriffen und geschlagen worden. Anschließend habe man von ihm Geld und Handy gefordert. Als er den Tätern zu verstehen gab, keine Wertgegenstände bei sich zu haben, sei er von einem der Unbekannten mit einem Messer attackiert worden. Daraufhin sei er mit seinem Säugling geflüchtet und auf die Eisdecke des Lohmühlenteichs geraten, die sofort brach.
Bei den Tätern soll es sich um zwei etwa 30 Jahre alte Männer gehandelt haben; einer von ihnen ist 170 bis 175 cm groß, hat dunkle Haare, sprach eine dem 24-Jährigen unbekannte Sprache und trug eine
dunkle Kapuzenjacke mit Fellbesatz. Sein Komplize ist etwa 10 Zentimeter größer, hat ebenfalls dunkle Haare und sprach auch kein Deutsch.

Die Polizei prüft den Wahrheistgehalt der Angaben. Bislang gibt es keine untermauerten Zweifel. Der 24-Jährge selbst ist für die Polizei ein bislang unbeschriebenes Blatt. Zeugen, die das Tatgeschehen beobachtet haben und / oder Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich mit dem Landeskriminalamt unter der Rufnummer 4286-56789 in Verbindung zu setzen zv

Veröffentlicht 26. Januar 2016