Demo: Breites Bündnis gegen Rechts-Konzerte in Moorburg

100402DemoMoorburg - Rund 250 Menschen haben Karfreitag nach dem Gottesdienst gegen die Durchführung von Konzerten der rechten Hooligan-Band "Hungrige Wölfe" in der Gaststätte „Moorkathen“ demonstriert. Die Menschen zogen zunächst in einer Prozession von der Kirche zum alten Friedhof, um den Vorschriften zu genügen, die an Feiertagen Demonstrationen erst ab 12 Uhr vorsehen. Dann ging es mit Plakaten und Transparenten zum Gasthaus.
Die Bremer Band, die den Namenszusatz „Kategorie C“ trägt, ein von der Polizei geprägter Begriff, mit dem gewaltbereite Fußballfans bezeichnet werden, war am 20. März bereits zum zweiten Mal im Saal am Gasthof „Moorkathen“ aufgetreten. 450 Hooligans und Rechtsradikalen aus ganz Deutschland waren angereist. In Moorburg sind die Bewohner deswegen mittlerweile richtig sauer auf den Betreiber. Ein breites Bündnis, in dem unter anderem die Kirchengemeinde, der Schützenverein oder selbst der Männergesangsverein sind, macht gegen den rechten Krawallmusik-Tourismus mobil. „Mehrere haben ja mit dem Wirt gesprochen und haben ihm sehr deutlich gemacht, dass das in Moorburg nicht geht und das wir das in Moorburg nicht dulden werden“, sagte Demonstrationsanmelder Manfred Brandt.  „Und deswegen ist es notwendig hier zu stehen und deutlich zu machen, wer Gewalt verherrlicht, wer Neonazis unterstützt, der hat hier nichts zu suchen.“
Die SAGA, Vermieter der „Moorkathen“ hat dem Pächter bereits wegen der Konzerte gekündigt. Für den könnte das ein gutes Geschäft werden. Denn die Band und die Konzerte sind nicht verboten. Formaljuristisch hat er kein Unrecht begangen. So könnte es sein, dass er aus dem Pachtvertrag herausgekauft werden muss. Einen ähnlichen Fall hatte es in Hamburg gegeben. Dort hatte sich Laden in der HSH-Norbank-Passage, der die Bekleidungsmarke Thor-Steinar anbot. Sie wird in der rechtsextremen Szene getragen. Von einem Rauskaufen aus dem Mietvertrag wollte die HSH-Nordbank nichts wissen. Man habe den Betreibern aber die „entstandenen Kosten“ ersetzt. Über Details war damals von den beteiligten Parteien Stillschweigen vereinbart worden. zv