Binnenhafen leidet unter einem angekündigten Wohnschiff

141209DresselHarburg – Zurzeit gibt es keine neuen Informationen zur Unterbringung von Flüchtlingen in Harburg. Dafür gibt es hinter den Kulissen aber jede Menge Gespräche,

um wenigsten die kritischsten Punkte in den aktuellen Planungen abzuschwächen. So will Harburg immer noch verhindern, dass das Wohnschiff „Transit“ am Kanalplatz festmacht – nicht nur wegen der unwürdigen Verhältnisse in so einem „flach gelegten schwimmenden Hochhaus“ mit 110 Meter Länge.

Offenbar sind wie berichtet einige größere Investitionen im unmittelbaren Umfeld des geplanten Ankerplatzes in Gefahr. Das Wirtschaftsmagazin „business & people“ nennt sogar schon einen dreistelligen Millionenbetrag von Investitionen, die jetzt noch einmal überprüft werden. Nach Informationen von harburg-aktuell.de sollen inzwischen reihenweise Käufer von Eigentumswohnungen im neuen IBA-Wohnquartier „Maritimes Wohnen am Kaufhauskanal“ versuchen, ihre Kaufverträge rückgängig zu machen.

In allen Fällen wollen die betroffenen Unternehmen dazu aber nicht öffentlich Stellung nehmen – aus Rücksicht auf ihre Reputation. Das Bezirksamt Harburg hat deshalb auch nur „andeutungsweise Informationen“ über mögliche Rückzüge erhalten, „konkrete Hinweise“ gab es bisher allerdings nicht.

„Das Bezirksamt ist mit dem Träger des Wohnungsbauprojekts am Kaufhauskanal sowie mit weiteren Investoren im Binnenhafen regelmäßig im Gespräch“, sagt Bezirksamtssprecherin Bettina Maak. „Auch zum Thema Flüchtlingsunterbringung.“ Und Bettina Maak betont, dass die Meinung des Bezirks Harburg zu diesem Thema hinlänglich bekannt sein: „ Aus diesem Grund sucht das Bezirksamt Harburg weiterhin mit Hochdruck nach einem geeigneten Alternativstandort für das Wohnschiff.“

Auch Andreas Dressel, SPD-Fraktionschef in der Bürgerschaft, hatte bei seinem Besuch (Foto) der Harburger SPD-Zentrale im Herbert-Wehner-Haus keine neuen Informationen mitgebracht. Er wusste nur zu berichten, dass das Wohnschiff „Transit“ immer noch in den Niederlanden liegt und noch nicht auf dem Weg nach Hamburg ist. Anvisiert ist jetzt ein Termin um die Jahreswende. „Außerdem gehen alle Beteiligten weiterhin davon aus, dass die Außenstelle der ZEA auf dem Schwarzenberg fristgerecht zum 31. März 2015 abgebaut wird“, sagt der Harburger SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Sören Schumacher. ag