Cranz: Kein ausreichender Hochwasserschutz ab Landesgrenze ?

131114CranzCranz –  Cranz? Gehört das eigentlich noch zu Hamburg? Ja, Cranz ist Hamburg! Und genau das könnte jetzt zum Dilemma werden. Weil Cranz am Unterlauf der Este liegt.

Das kleine Flüsschen, welches am Westrand der Lüneburger Heide entspringt, kann mitunter recht giftig werden. Vor allem nach der Schneeschmelze oder nach hartnäckigem Starkregen tritt die Este über die Ufer und breitet sich ordentlich aus.

Das passt den Buxtehudern nicht, und deshalb ist dort und auch weiter flussabwärts jetzt eine Deichhöhe von vier Metern über Normalnull (NN) festgelegt worden.

Nun liegt Cranz wie erwähnt in Hamburg, und da gilt diese Festlegung der niedersächsischen Nachbarn nicht mehr. Statt die vielgepriesene Metropolregion auch über Ländergrenzen hinweg zu gestalten, enden die hohen Deiche nicht am Jägerzaun, aber am Stadtrand von Hamburg.

Jetzt schlagen die Harburger Grünen Alarm. Die Cranzer Grundschule am Estebogen liegt nämlich 3,40 Meter über NN und der Sportplatz 3,20 Meter über NN. Ein Teil der Wohnhäuser steht auf nur wenige Zentimeter höheren Grund.

Fraktionschef Kay Wolkau: „Bei Hochwasser würden der Estebogen und weitere Teile von Cranz überschwemmt werden.“ Im Ort löst so ein Szenario Angst aus. Die Cranzer sind gerade in letzter Zeit ordentlich gebeutelt worden, als eines der Tore am Estesperrwerk nicht mehr richtig schloss und neben dem Este-Hochwasser auch noch Wassermassen aus der Elbe in Cranz über die Ufer traten.

Die Grünen fordern einen umfassenden Bericht eines „kompetenten Vertreters“ der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. ag