Harburg - Das war für den Kreisverband der SPD die schwerste Schlappe seit Genossengedenken. „Das war eine derbe Niederlage“, sagt SPD-Kreischef Frank Richter. „Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Im Schnitt verlor die Partei
Die CDU konnte das Disaster der SPD nicht ausnutzen. Auch sie verlor fast überall Stimmen. Erfreulich für die Christdemokraten: Im Wahlbezirk sind sie nach dem dramatischen Absturz der SPD erstmals fast auf Augenhöhe. Seit 1965 landete die CDU immer weit abgeschlagen. 1972 und 1980 hatte die SPD bei Bundestagswahlen mehr als doppelt so viele Stimmen wie die CDU erringen können. Bis 2005 war das schlechteste Ergebnis der SPD immer noch besser als das beste Wahlergebnis der CDU im Wahlbezirk gewesen. Das ist Geschichte. Jetzt liegen die Parteien nur noch 1,7 Prozent auseinander. Die gesamte Entwicklung zeigt die Grafik.
Die Linkspartei konnte in einigen Stadtteilen beachtliche Erfolge erzielen. In Harburg holte sie 16,4 Prozent. Das sind 866 Stimmen. Auffallend hohe Stimmanteile holte die Partei aber fast lediglich in Stadtteilen mit niedriger Wahlbeteiligung. Der Stadtteil Harburg ist ohnehin der Bereich der „Protestwähler“ Die Piraten-Partei errichte beachtliche 5,1 Prozent, die NPD 1,9 Prozent, was 102 Wählern entspricht. Selbst die MLDP, die in anderen Stadtteilen fast durchgängig 0 Prozent holte, kam mit zwölf Wählern auf 0,2 Prozent der Stimmen. (zv)