Schock: Neonazis wollen Harburg für 2. Juni als Ausweichmöglichkeit

120515WorchHarburg – Was für ein Schock für Harburg. Der Neonaziaufmarsch am 2. Juni wird möglicherweise südlich der Elbe stattfinden. Ein entsprechender Antrag ist nach Informationen von NDR 90,3 bei den Behörden

eingegangen. Er steht im Zusammenhang mit dem Widerspruch gegen die Auflage der Sicherheitsbehörden, die nur eine stationäre Versammlung stattfinden lassen wollen.

Die Rechtsradikalen wollen dagegen zum „Tag der Deutschen Zukunft“, zu dem der Anmelder 1.000 Neonazis aus ganz Deutschland erwartet, marschieren. Geht das nicht in der Innenstadt oder Altona haben die Neonazis Harburg und Wandsbek als Ausweichorte benannt, um mindestens vier Kilometer lang zu marschieren. Vermutlich wird von einem Gericht entschieden, welche Auflagen die Rechtsradikalen befolgen müssen.

 

An die Spitze der Neonazi-Veranstaltung haben sich mittlerweile Christian Worch und Thomas Wulff gestellt, die beide bundesweit zu den führenden Köpfen der Szene gerechnet werden. Worch gilt als versierter Anmelder von rechten Demonstrationen, der sich gut mit der Rechtslage auskennt. Das Worch und Wulff sich zusammen an die Spitze der Veranstaltung stellen, hat Symbolwert. Beide sind eigentlich Konkurrenten und mögen sich nicht. Ihre Zusammenarbeit soll vermutlich eine besonders breite Mobilisierung in der rechten Szene auslösen.

Auf der Gegenseite hat sich bereits ein breites Bündnis gegen den Neonaziaufmarsch gebildet, das von Verbänden, Kirchen, Parteien, Gewerkschaften, aber auch vielen prominenten Einzelpersonen, wie Smudo von der Band Die Fantastischen Vier unterstützt wird. Aber auch zahlreiche linksautonome Gruppierungen mit großem gewaltbereiten Klientel wollen den Aufmarsch der Neonazis verhindern.

Die Polizei wird am 2. Juni mit mehr als 4.000 Beamte im Einsatz sein, um ein Aufeinanderprallen von Rechtsradikalen und Gegendemonstranten zu verhindern.
Harburg war schon mehrfach Schauplatz von rechtsradikalen Aufzügen, an denen auch Christian Worch teilgenommen hatte. Worch und Wulff waren zuletzt gemeinsam 2008 bei einer Demonstration in Meckelfeld gemeinsam aufgetreten. zv