Rewe-Aus: Fischer will Genossen mit namentlicher Abstimmung quälen

120421FischerNeugraben - Nach der Entscheidung der SPD gegen den Rewe-Plan für das Autohaus Rubbert hat CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer das politische Folterwerkzeug ausgepackt: Er will für die Sondersitzung

des Stadtplanungsausschusses am Montag (17 Uhr, Meistersaal der ehemaligen Handwerkskammer) und für die Bezirksversammlung am Dienstag (17.30 Uhr, großer Sitzungssaal im Rathaus) eine namentliche Abstimmung beantragen.

Am Ergebnis wird das kaum etwas ändern, eigentlich ist das nur wichtig fürs Protokoll. Aber Fischer dürfte damit den SPD-Abgeordneten Heinz Beeken und Manfred Schulz ordentlich „Schmerzen“ zufügen.

 

Beeken und Schulz hatten bis zur letzten Minute für den Rewe-Plan gekämpft, waren dann aber in der entscheidenden Sitzung der SPD- Fraktion deutlich unterlegen. Besonders pikant: Der Präsident der Bezirksversammlung, Manfred Schulz, ist in Hausbruch ein Nachbar von Autohaus-Chef Werner Rubbert. Und mit Beeken verbindet Fischer eine langjährige politische Rivalität. Schon in den 90er-Jahren beharkten sich die beiden auf das heftigste im damaligen Ortsausschuss Süderelbe.

Unterdessen haben die Gegner des Rewe-Plans noch einmal deutlich gemacht, dass sie für die Rubbert-Immobilie auch einen Betrieb aus dem Rotlichtmilieu ablehnen werden. Kein Neugrabener soll sich Sorgen machen“, sagt Muammer Kazanci (SPD), Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses. „ Im  Hause Rubbert wird kein Wellness-Saunabetrieb einziehen. Um das zu verhindern, werden wir alle Möglichkeiten nutzen.“ Da weiß er unter anderem auch GAL-Fraktionschef Ronald Preuß an seiner Seite.

Bei den Einzelhändlern im Neugrabener Zentrum hat die Entscheidung gegen den Einzug des Lebensmittel-Vollsortimenters in das Autohaus Freude ausgelöst. „Wir wissen aber auch, dass wir jetzt gefordert sind“,, sagt Feinkosthändler Kay Mecklenburg. „Jetzt müssen alle gemeinsam an einem Strang ziehen, damit das Neugrabener Zentrum wieder attraktiver wird.“ mz