Metin Hakverdi torpediert Frank Richters Bundestagsträume

Richter,-Frank2Harburg - Der Wilhelmsburger Metin Hakverdi (42) hat den Hut in den Ring geworfen: Der Bürgerschaftsabgeordnete der SPD will im September 2013 im gemeinsamen Wahlkreis Harburg, Bergedorf und Wilhelmsburg für den

Bundestag kandidieren und damit Nachfolger des langjährigen Bundestagsabgeordneten (seit 1983) Hans-Ulrich Klose (74) werden. Voraussetzung ist allerdings, dass ihn die gemeinsame SPD-Wahlkreisversammlung nominiert. Und das dürfte ein heißer Tanz werden.

Lange Zeit wurden drei mögliche Kandidaten für die Nachfolge von Klose gehandelt: neben Hakverdi auch der mächtige Bergedorfer Kreisvorsitzende Ties Rabe (51) und der Harburger Kreisvorsitzende Frank Richter (Foto). Rabe ist vorerst aus dem Rennen, seit er Schulsenator geworden ist. Läuft jetzt alles auf eine Duell zwischen Hakverdi und Richter hinaus? Ein brisantes Duell, denn Hakverdi wird dem Johannes-Kahrs-Clan zugerechnet. Der in den parteiinternen Machtkämpfen mit allen Wassern gewaschene SPD-Mitte-Chef Kahrs (48) braucht dringend einen Erfolg, um verlorenen Boden zurück zu gewinnen. Nach dem Tod von Pflegekind Chantal in Wilhelmsburg musste der Bundestagabgeordnete ordentlich Kritik einstecken und den Vorsitz des Jugendhilfeausschusses im Bezirk Mitte räumen.

Anders als der frühere Hamburger Bürgermeister (von 1974 bis 1981) Hans-Ulrich Klose ist der 47 Jahre alte Frank Richter selbst in seinem Wohnort Harburg der Öffentlichkeit kaum bekannt. Vor allem seit dem Regierungswechsel in Hamburg hat er sich auffallend zurückgehalten und es Fraktionschef Jürgen Heimath (65)  überlassen, die Anweisungen von „König Olaf“ in Harburg durchzusetzen. Vor wenigen Tagen stattete er der Bezirksversammlung Harburg einen seiner seltenen Besuche ab, verschwand aber bald wieder, um später dann im Internetportal Facebook über die gemeinsame Opposition von CDU und GAL zu ätzen. mz