Harburgs SPD jubelt über Wahlsieg: CDU muss sich fragen: Und nun ?

110220SPDHarburg - Jubel bei der SPD im Herbert-Wehner-Haus an der Julius-Ludowieg-Straße. Eisige Minen oder blankes Entsetzen bei der CDU in der Kärntner Hütte an der Cuxe. Während die Genossen einen überwältigen Sieg feiern konnten,

schlugen Harburgs Christdemokraten auf dem betonharten Boden der Realität auf.

Im Wahlkreis  Harburg holte die SPD 50,5. Die CDU lag bei 23 Prozent. Beide großen Parteien lagen damit über dem Schnitt. Die Grünen holten hier schlappe 8,5. Die FDP schwächelte ebenfalls mit nur 4,5 Prozent. In Süderelbe lag die CDU mit 26,9 Prozent weit überdurchschnittlich. Nur im Wahlkreis Alstertal-Walddörfer lag sie höher. Die SPD holte 49,3 Prozent. Die GAL ist hier mit 6,8 Prozent noch schwächer. Die FDP lag mit ihren 6,4 Prozent im Schnitt.

Der Wahlabend hatte für die CDU schlecht begonnen. Zwar war die Prognose schon vor der offiziellen Bekanntgabe durchgesickert. Die Zahlen dann aber doch über das per Beamer auf die Leiwand geworfene Fernsehbild flimmern zu sehen schmerzte. "Katastrophal", sagte Bürgerschaftsmitglied André Trepoll. "Ein Desaster" nannte CDU-Kreischef Ralf Dieter Fischer das Ergebnis. 110220CDUEr darf sich getrost als Oppositionsführer im Rathaus Harburg sehen. Die CDU, so sieht es aus, wird aus dem Bezirk Harburg lediglich zwei Bürgerschaftsabgeordnete ins Hamburger Rathaus schicken. Wer das sein wird, ist noch offen.

Das Ergebnis  ist auch ein Wegweiser für die Bezirkswahl. Maximal zweieinhalb Prozent, so die Meinung von Experten, wird es sich vom Ergebnis der Bürgerschaftswahl unterscheiden. Damit wird fast die Hälfte der Bezirksabgeordneten der CDU zukünftig nicht mehr dabei sein. So war die Stimmung bei Würstchen und Kartoffelsalat auch eher gedrückt. Glücksmomente verschaffte da nur die ebenfalls schlechte Prognose für die GAL.


Ganz anders die Stimmung bei der SPD. Die ersten Prognosen sagen den totalen Triumph voraus. "Jetzt auf dem Boden bleiben", sagt Sören Schumacher und rudert beschwichtigend mit den Armen. "Damit hab ich nicht gerechnet. Ich dachte, dass das Ergebnis etwas schlechter wird, als in 110220SPD2den letzten vor der Wahl veröffentlichten Prognosen."
Wer fehlte, war Kreischef Frank Richter. Der war bereits von Anfang an in Hamburg gewesen. Dorthin zog es auch viele andere Genossen aus Harburg, die sich zum Feiern Richtung Ottensen aufmachten. zv

Bezirk Prozent Stimmen
SPD 49,9 127.101
CDU 24,9 63.468
GAL 7,7 19.553
Linke 6,0 15.358
FDP 5,4 13.836
Piraten 2,1 5.226
NPD 1,6 4.099
Fr. Wähler 0,4 1.121
Die Partei 0,5 1.261
ödp 0,3 690
RENTNER 0,7 1.799
BIG 0,2 453
Bü-Mi 0,3 811