KIC startete Putztag und Protestaktion im Schmuddel-Tunnel

101218protest Harburg- Aufmarsch im Schmuddeltunnel. Am Samstagvormittag startete die Kircheninitative KIC eine Saubermachaktion mit Protestcharakter. Mit Besen, Schaufel und Müllsäcken machten sich die Mitglieder daran

die unterirdische Verbindung zwischen Seevepassage und Lüneburger Straße vom Dreck zu befreien.

 

Zur Erinnerung: Die Initative "Treffpunkt Kirchencenter in Harburg" (KIC) ist ein Zusammenschluss von Christen, die beim Bezirk den Wunsch einreichten, im Tunnel einen Raum besetzen zu dürfen. Auf Bannern und Plakaten stand: "Schmuddeltunnel zum Begegnungstunnel" oder "uns stinkts wir putzen". Der Pastor der urchristlichen Gemeinde, Heinrich Engelhardt sagte: "Der Bezirk ist gelähmt, weil es irgendeinen Rechtsstreit gibt und der Tunnel verdreckt - das ist doch Irrsinn."

Durch die Putz- Aktion erhofft sich die KIC die Aufmerksamkeit der Politiker. Die KIC möchte den Raum als Anlaufstelle für Bürger nutzen, die einfach mal reden oder sich über die Kirche informieren möchten. "Das soll eine Begegnungsstelle für alle Menschen werden", erklärt Engelhardt. Außerdem sei eine kleine Kita denkbar, in der Eltern ihre Kinder kurz abgeben können.

Die Mitglieder der KIC haben nicht nur die Wände gereinigt, sondern den Passanten eine kostenlose Suppe angeboten. Die warme Speise stellte die Gemeinde Vineyard zur Verfügung. Außerdem schaute der Chor "Harburger Kantorei" vorbei und sang weihnachtliche Lieder. "Wir wollen zeigen wie ernst wir es meinen. Und die Bürger sollen sehen wie engagiert wir sind", sagt Anke Rowe, Vorstandsmitglied der Initative.

Begeistert von der sozialen Bereitschaft und der Idee zeigten sich auch Nina Riege und Anna Richards. So sehr, das sich die Schülerinnen der Stadtteilschule Harburg dazu entschieden, die KIC am Saubermach- Samstag zu unterstützen.  Anna erzählt: "Wir mussten uns in der Schule eine selbstgestellte Aufgabe aussuchen. Und wir wollten eine lokale Aufgabe, die die Bürger beschäftigt." Da war der Tunnel in Harburg nicht weit. "Wir gehen hier selbst jeden Tag durch und finden den Tunnel so schrecklich. Und wir glauben, dass man hier was machen kann", berichtet Nina.

Citymanager Matthias Heckmann, der vorbeischaute, lobte die KIC: "Solch ein Engagement ist wirklich vorbildlich. Die Kirchengemeinschaft kam vor einiger Zeit auch schon auf uns zu und bat uns, eine Räumlichkeit zur Verfügung zu stellen. Aber umsonst ist es eben schwer."

Auch wenn alle Beteiligten den Samstag "als großen Erolg" werteten, mit einer raschen Entscheidung ist nicht zu rechnen. Denn wie harburg- aktuell bereits berichtete liegt das Thema "Schmuddel- Tunnel" bei der Bezirksversammlung zwar ganz oben auf dem Schreibtisch, allerdings muss der Vorschlag erst einmal gründlich geprüft werden. (pw)

Hier geht es zur Homepage der Harburger Kantorei : http://www.harburger-kantorei.de/

 

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