Neujahresempfang VDU
Gastgeberin Birgit Stöver beim Jahresempfang. Foto: André Zand-Vakili

CDU-Neujahrsempfang: 150 Gäste im Landhaus Jägerhof

Hausbruch – Die Zeiten, in denen der CDU-Ortsverband Harburg-Mitte für seinen Neujahrsempfang ins Gildehaus auf dem Schwarzenberg

einladen konnte, sind  vorbei. Und es ist absehbar, dass auch bald der große Saal des Landhauses Jägerhof zu klein ist. Trotz der unsäglichen Vollsperrung des Ehestorfer Heuwegs waren diesmal gut 150 Gäste gekommen, darunter lokale Prominenz wie die Handwerksmeister Peter Becker und Dierk Eisenschmidt oder Bernd Meyer vom Citymarketing und Rolf Weber vom Weissen Ring oder auch Michael Pahlke von der Marinekameradschaft sowie der ehemalige Vorsitzende der Bezirksversammlung Michael Hagedorn und seine Frau, die Künstlerin Petra Hagedorn.

Dazu einige Parteiprominenz wie die ehemalige Senatorin und Bundestagsabgeordente Herlind Gundelach, der Spitzenkandidat für die Bürgerschaftswahl Marcus Weinberg, die Spitzenkandidaten für die Wahlkreise 16 (Harburg) und 17 (Süderelbe), Birgit Stöver und André Trepoll.

{image}Als Gastredner war Mike Mohring, CDU-Fraktionsvorsitzender im thüringischen Landtag, von der Klausurtagung des CDU-Bundesvorstands in der HafenCity in den Jägerhof gekommen. Er hatte nach der Landtagswahl in Thüringen, die die Regierungsbildung äußerst kompliziert gemacht hatte, eine – wie auch immer geartete – Zusammenarbeit mit der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow nicht ausgeschlossen. Dafür hatte er sich  den einen oder anderen parteiinternen Rüffel zugezogen.

Diese Erfahrungen im Kopf betrachtete Mohring mögliche Konstellationen nach der Hamburg-Wahl und forderte seine Partei auf, sie dürfe niemals verantwortlich für Neuwahlen sein. Sie dürfe aber auch keinen Stillstand dulden. Mohring: „Gerade auf Länderebene oder in den Kommunen gibt es viele Aufgaben, für die es keiner Richtungsentscheidungen bedarf. Unterrichtsausfall zum Beispiel muss ideologiefrei  verhindert werden.“

Damit es in Hamburg vorangehe, dürften die Wählerinnen und Wähler jetzt auf keinen Fall taktisch vorgehen, sagte Marcus Weinberg: „Wer eine grüne Bürgermeisterin vermeiden will, muss nicht automatisch Peter Tschentscher wählen.“ Denn der präferiere auf jeden Fall Rot-Grün. Und so werde es dann auch kommen, nur mit einem viel größeren Grünanteil als bisher.

Zuvor hatte Weinberg noch genüsslich erzählt, wie peinlich es sei, dass die Hamburger SPD ihre neuen Bundesvorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans nicht um Unterstützung im Wahlkampf gebeten habe. Das sage viel über den Zustand der Partei. Ein wenig peinlich war es allerdings auch, dass sich beim Neujahrsempfang des Ortsverbands Harburg-Mitte weder der Kreisvorsitzende Uwe Schneider, sein Stellvertreter Rainer Bliefernicht oder Bezirksfraktionschef Ralf-Dieter Fischer blicken ließen. Man ist sich eben nicht „grün“. Nicht auszudenken, welch starken Eindruck eine geschlossene Harburger CDU so kurz vor der Wahl gemacht hätte. ag