Klartext von Staatssekretär Ferlemann bei Bliefernichts Grünkohlessen
Enak Ferlemann im Rönneburger Hof. Foto: André Zand-Vakili

Klartext von Staatssekretär Ferlemann bei Bliefernichts Grünkohlessen

Rönneburg - Verkehr war das Thema beim traditionellen Grünkohlessen der CDU-Marmstorf imvoll besetzten Rönneburger Hof.

Das lag nicht nur an dem hochkarätigen Gast, Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Verkehrsministerium. Das lag auch an der aktuellen Situation. "Wir haben in Harburg unser Verkehrs-Waterloo", meint Gastgeber Rainer Bliefernicht und schob gleich nach: "Wenn die A26 heute fertig wäre, hätten wir viele Harburger Verkehrsprobleme nicht."

Für die, so sagt es Ferlemann in einer launig, lockeren Rede an, wird es im ersten Quartal kommenden Jahres den ersten Spatenstich für die letzten sieben Kilometer geben, die über Hamburger Gebiet führen, an die A7 anschließen und bis zur A1 reichen. "Wenn wir das fertig haben, haben wir eine Infrastruktur, die zumindest für die Lkw und Pkw ein Traum ist", so Ferlemann. Für den Bezirk Harburg bedeutet das, dass man viel "Freiraum" bekommen, weil sich der Verkehr, der bislang über die B73 direkt durch Harburg rollt, sich deutlich auf die A26 verlagern wird.

Insgesamt stehe Hamburg angesichts deutlich wachsender Verkehrszahlen, besonders im Güterverkehr, in den kommenden Jahren, im Fokus der Planungen des Bundesverkehrsministeriums, da es die einzige belastbaren Elbquerungen im Norden habe. Zwar werde es weitere Verlagerungen des Güterverkehrs auf Schiene und Binnenschiff geben und deren Anteil steigen. Der Lkw-Verkehr bleibe aber absehbar größter Verkehrsträger im Warenverkehr.

Es räche sich jetzt, dass nach Kriegsende vor allem die Hamburger Politik darauf verzichtet habe, zusätzliche Elbquerungen für die Transitverkehr bei Stade oder Lüneburg zu fordern und stattdessen ein Verkehrskonzept durchzog, bei dem alles auf Hamburg sternförmig zulaufe.

Das zu ändern, wird langwierig. Neue Elbquerungen westlich oder östlich von Hamburg sind, auch angesichts immer schwieriger werdenden Planverfahren, nicht in Sicht. "Deshalb bauen wir Hamburg jetzt erstmal aus", so Ferlemann. "Damit bekommen sie eine traumhafte, etwa 20 Jahre dauernde Bauphase, in der sie alles erleben, was der deutsche Straßenbau so kann." Das sei auch nötig. Die Maßnahmen seien wichtig für den gesamten Norden Deutschlands. zv