SPD-Neugraben setzt auf Frauen- und Krankenschwester-Bonus
Beate Pohlmann soll im Wahlkreis Süderelbe SPD-Kandidatin werden. Foto: SPD

SPD-Neugraben setzt auf Frauen- und Krankenschwester-Bonus

Harburg – Die Krankenschwester Beate Pohlmann soll bei der Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 im Wahlkreis Süderelbe als Spitzenkandidatin der SPD antreten.

Das ist zumindest der einstimmige Wunsch des Distrikts Neugraben-Fischbek. Das letzte Wort haben am 21. September die SPD-Mitglieder aus Süderelbe.

Die Nominierung der Bezirksabgeordneten dürfte in einigen Distrikten für Wirbel sorgen. Zum Beispiel bei den Eißendorfer Genossen, die aller Voraussicht nach wieder ihren Distriktvorsitzenden und aktuellen Bürgerschaftsabgeordneten Matthias Czech wieder ins Rennen schicken wollen – und zwar möglichst auf Platz eins, denn nach den Ergebnissen der Wahl zur Bezirksversammlung Harburg dürfte es für die SPD schwer werden, wieder zwei Mandate für die Bürgerschaft zu ergattern. Wahrscheinlicher scheint, dass von SPD, Grüne und CDU jeweils nur ein Kandidat den Sprung über die Elbe schafft.

„Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagt Henning Reh, Mitglied des Distriktsvorstands in Neugraben-Fischbek. „Bei den Wahlkreislisten zur Bezirkswahl im Mai hatte die SPD zwar immer Männer und Frauen im Wechsel auf die Plätze gewählt. Spitzenkandidat sei aber immer ein Mann geworden.“ Jetzt solle mit einer Frau auf Platz eins deutlich werden, dass  die Listen gleichberechtigt aufgestellt werden.

Das hätte auch Jasmin Janzen sein können, die während der laufenden Legislatur für Brigitta Schulz in die Bürgerschaft nachgerückt war. Janzen ist auch Mitglied des SPD-Kreisvorstands und Beisitzerin im Distrikt Neugraben-Fischbek. Offenbar konnte sie aber die Entscheider in ihrem Distrikt nicht überzeugen. Ob sie am 21. September trotzdem kandidiert, ist bisher nicht bekannt. Dagegen soll der kommissarische Distriktsvorsitzende Holger Böhm verzichtet haben.

Vor einigen Monaten galt noch Distriktschef Meik Brand als gesetzter Kandidat für den Wahlkreis. Immerhin ist Neugraben-Fischbek der mitgliederstärkste Distrikt im Bezirk Harburg. Brand ist aber wie berichtet Anfang August zurückgetreten und auch aus der Partei ausgetreten – nach eigenen Angaben aus Hader über die Bundes-SPD. Möglicherweise hatte er nach seinem niederschmetternden persönlichen Ergebnis bei der Bezirkswahl erkannt, dass er bei einer Bürgerschaftskandidatur kaum Chancen gehabt hätte. ag