Berater beraten Harburgs Politik und Verwaltung über die City 2040
Harburgs Stadtplaner Hans-Christian Lied, Frank Richter, Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses und Baudezernent Jörg Penner lauschen den ausführungen der Berater. Foto: André Zand-Vakili

Berater beraten Harburgs Politik und Verwaltung über die City 2040

Harburg – Das war also der „erste Aufschlag“ für den Umbau der Harburger Innenstadt. Die „raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

aus Frankfurt am Main hatte sich im Auftrag des Bezirksamt zusammen mit der „mociety consult GmbH“ Gedanken über Harburg im Jahre 2040 gemacht. Wunder konnte man noch nicht erwarten, allerdings hätten die Mitglieder des Stadtplanungsausschusses – in der Regel alles ausgewiesene Harburg-Kenner – gerade im erste Aufschlag mehr Präzision erwartet. Da muss raumwerk-Geschäftsführerin Sonja Moers noch ein wenig in die Tiefe gehen, beim nächsten Aufschlag sollte die Buxtehuder Straße nicht zur „B72“, und der Schlossmühlendamm nicht zum „Schlossgrabendamm“ werden. Manch Sportfan mag da an den legendären Versprecher „Schalke 05“ von Sportstudio-Moderatorin Carmen Thomas gedacht haben.

Die Analyse entlang der Harburger Stadtgeschichte ist bekannt, dass die Harburger Schlossstraße und der Harburger Schlossmühlendamm die historische Stadtachse ist, ebenso. Auch dass Harburg durch die Verkehrs-Hauptschlagader B73 und Bahn nachhaltig getrennt ist und das auch auf Jahrzehnte so bleiben wird.

Wenig überraschend war auch die Feststellung von mociety-Geschäftsführer Thomas Ernst, dass die Parkhäuser in der Harburger Innenstadt selbst in Spitzenzeiten nur zu 70 Prozent ausgelastet sind.

Im zweiten Aufschlag, der wegen der bevorstehenden Bezirkswahl und der anschließenden parlamentarischen Sommerpause frühestens im September ansteht, sollen auf Grundlage der Analyse Vorschläge für die neue Harburger Innenstadt gemacht werden. Die Zeit ist günstig, denn mit dem Abriss des Harburger Centers ist ein Riesen-Bremsklotz für den Umbau der Innenstadt aus dem Weg geräumt worden.

Erste Andeutungen hat Sonja Moers schon gemacht: Der Innenstadt fehlen noch mehr freie, identitätsstiftende Räume. Bei einem Beispiel horchten einige besonders auf, Moers nannte nämlich auch die Dreifaltigkeitskirche und deren Umfeld. Hoffentlich ist da durch das lustlose Abwarten in Sachen des Kulturprojekts 3falt nicht schon eine Chance vertan.

Wasser auf die Mühlen des scheidenden Baudezernenten Jörg Penner dürften die Bemerkungen zu den Brücken über die Verkehrs-Hauptschlagader sein. Sonja Moers: „Das ist unterste Stufe.“ Irgendwann muss Penners „Landschaftsbrücke“ doch finanziert werden. ag