Bezirksversammlung: Bahn und Wohnschiff waren die Themen
Das Wohnschiff Transit im Binnenhafen. Foto: André Zand-Vakili

Bezirksversammlung: Bahn und Wohnschiff waren die Themen

Harburg – Das Wohnschiff „Transit“ soll den Harburger Binnenhafen spätestens nach Ablauf des auf fünf Jahre befristeten Mietvertrags

am 31. Dezember 2019 verlassen. Das hat die Bezirksversammlung nach einem gemeinsamen Dringlichkeitsantrag von SPD, CDU, den Grünen, der Linken und den Neuen Liberalen beschlossen. Wie berichtet hatte Baudezernent Jörg Penner in der Begleitgruppe Binnenhafen über Bestrebungen „von interessierten Kreisen“ informiert, die die Liegezeit am Veritaskai verlängern wollen.

In dem Antrag wird sogar vorgeschlagen, zur Not mit der Einbehaltung von Mietzahlungen Druck auf den Eigentümer des niederländischen Wohnschiffs auszuüben.
Einstimmig wurde auch ein Dringlichkeitsantrag der SPD beschlossen, mit dem die Deutsche Bahn AG aufgefordert wird, die Streichung von IC/ICE-Halts im Bahnhof Harburg zurückzunehmen. Nach Recherchen der SPD sollen ab Sommerfahrplan 2019 mehr als die Hälfte der Halts entfallen. Auf Nachfrage von harburg-aktuell hat die Deutsche Bahn AG inzwischen entsprechende Planungen bestätigt. Eine Bahnsprecherin sagte aber auch: „Der Fahrplan für das zweite Halbjahr 2019 steht noch nicht endgültig fest. Zunächst müssen noch mögliche Einschränkungen durch Bauarbeiten geprüft werden.“ Sie empfiehlt Bahnkunden, häufiger mal in den Fahrplan zu blicken. Da werde sich noch etwas ändern.

Die Bezirkspolitiker wollen es aber genauer wissen. Deshalb haben sie beschlossen, einen Vertreter der Bahn in den Ausschuss Inneres, Bürgerservice, Verkehr einzuladen. Dieser solle berichten, wie der mögliche Verzichts der Halts in Harburg abgewendet werden kann.

„Der Verzicht auf die Halts hätte gravierende Folgen für den Fernverkehr des gesamten Süderelberaums und des nördlichen Niedersachsens von Cuxhaven über Stade bis hin nach Lüneburg“, sagt der SPD-Bezirksabgeordnete Peter Bartels. Alle Pendler und Reisende vom Bahnhof Hamburg-Harburg mit Ziel Bremen oder Hannover müssten zusätzliche Fahrzeiten von einer halben bis ganzen Stunde pro Richtung in Kauf nehmen, um ihre Arbeitsstätten zu erreichen.

Franziska Wedemann, verkehrspolitische Sprecherin des Wirtschaftsvereins, begrüßt den Beschluss der Bezirksversammlung und hofft, dass er Wirkung zeigt: „Alles andere wäre ein verheerendes Signal für den Wirtschaftsstandort Harburg und die gesamte Süderelberegion.“ ag