Rathaus
Das Rathaus Harburg. Foto: André Zand-Vakili

Bustrassengegner nähren Ängste der Anwohner mit überholten Plänen

Harburg – Die Bezirksversammlung hatte sich Ende Januar mehrheitlich für eine Bustrasse zwischen den Kehren Gordonstraße und

Radickestraße entschieden. Doch einige Anwohner akzeptieren das nicht und laden in der Fragestunde der Bezirksversammlung zu einem Ortstermin ein. „Damit unsere Argumente endlich einmal gehört werden“, sagt Anwohner Jens Meyer.

Die Argumente sind eigentlich längst ausgetauscht, die Bürger sind seit 2015 in mehr als fünf öffentlichen Sitzungen zu Wort gekommen. Und doch gab es zwei Jahre lang keine Entscheidung für oder gegen eine Bustrasse zwischen den Kehren Gordonstraße und Radickestraße – weil sich SPD und CDU nicht einigen konnte. Dann platzte die GroKo, und die SPD entschied sich mit den Grünen und der Linken für eine Trasse – nachdem sie vorher noch rund 1200 betroffene Anwohner hatten befragen lassen. Dabei hatte sich eine knappe Mehrheit für eine Trasse ausgesprochen.

Anwohner Meyer fragte die Abgeordneten auch nach jenem „Verkehrskonzept“, das Isabel Wiest von den Neuen Liberalen immer wieder erwähnt. Ihre größte Sorge: Die Bustrasse könnte der Anfang vom Bau des in den 60er-Jahren geplanten „Mittleren Straßenrings“ durch Harburg sein.

Doch jetzt stellt Jürgen Marek von den Grünen fest: „Der Mittlere Straßenring ist gestorben.“ Schon vor Wochen hatte das Bezirksamt auf Anfrage von harburg-aktuell dies mitgeteilt: „Die Vollendung des Mittleren Rings in Harburg wurde bereits vor Jahrzehnten aufgegeben. Im Bebauungsplan-Plan Marmstorf 29 Elfenwiese wurde die bisher hierfür festgesetzte Trasse mit Wohngebiet und Grünfläche überplant, und auch die früher geplante westliche Verlängerung des Langenbeker Weges bis zur Gordonstraße wird schon lange nicht mehr verfolgt.“

Nach dem Ende der Fragestunde verließen die meisten Zuhörer den Sitzungsaal. Ein Abgeordneter unkte: „Der Ausflug in die Demokratie ist damit beendet.“ ag