Verbindungskurve Harburg: Planungen sind weiter als gedacht
Manuel Sarrazin, Britta Herrmann und Andreas Finkler. Foto: pr

Verbindungskurve Harburg: Planungen sind weiter als gedacht

Harburg – Die Pläne der Bahn AG für ein völlig neues Gleis mitten in Harburg sind offenbar schon weiter fortgeschritten als den Bezirkspolitikern

bekannt war. Das hat die Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage des Harburger Bundestagsabgeordneten Manuel Sarrazin von den Grünen deutlich gemacht. Erste Hinweise auf das neue Gleis waren im Bundesverkehrswegeplan 2030 zu finden. Dort war eine „Verbindungskurve Harburg“ aufgeführt, die die Fahrtzeiten des Regionalverkehrs zwischen Cuxhaven und Hamburg Hauptbahnhof verkürzen könnte, weil die Züge dann nicht mehr im Bahnhof Harburg „Kopf machen“ (also die Richtung ändern) müssten.

Unklar blieb allerdings neben der konkreten Trasse auch, ob es künftig für diese Züge überhaupt noch einen Halt in Harburg geben würde. Die Anfrage hat nun einiges geklärt. In der Antwort steht: „Die Verbindungskurve wird einen unterirdischen Halt beim Bahnhof Hamburg-Harburg erhalten, so dass nach wie vor ein Umstieg auf den übrigen Schienenpersonenverkehr möglich ist. Der neue Bahnsteig liegt nordwestlich der heutigen Bahnsteige.“

Die neue Verbindungskurve solle außerdem nicht nur die Fahrtzeit verkürzen, sie solle auch im Abschnitt Stade-Hamburg eine Verdichtung vom Stundentakt zum Halbstundentakt ermöglichen.
Sarrazin: „Die Bundestagsfraktion der Grünen hat sich intensiv mit den Plänen des Bundesverkehrsministeriums auseinandergesetzt.“ Mit der Antwort der Bundesregierung werde jetzt klar, dass es sich um eine Kurve handeln soll, die die Personenzüge aus Cuxhaven und Stade ohne Kopfmachen im Bahnhof Harburg nach Hamburg durchfahren lasse. Eine für schwere Güterzüge passierbare Kurve würde technisch kaum realisierbar sein.

Britta Herrmann, Grüne Fraktionschefin in der Bezirksversammlung, und Grünen Kreisvorstandssprecher Andreas Finkler kritisieren die Politik „nach Gutsherrenart“, die den Bezirk Harburg bei den Planungen bisher in keiner Weise eingebunden oder informiert hätte. ag