SPD will Autoreisezüge in Harburg beladen lassen
Im Unterelbebahnhof wäre Platz für eine Autoverladung. Foto: mag

SPD will Autoreisezüge in Harburg beladen lassen

Harburg –  Mit dem Autoreisezug in den Süden reisen – das ist für viele Norddeutsche immer noch attraktiver

als 1000 Kilometer Stress auf der Autobahn. Noch werden die Autos am Bahnhof Altona verladen, beim neuen Altonaer Fernbahnhof Diebsteich  wurde diese Möglichkeit bisher nicht eingeplant. Deshalb hat der Verkehrsplaner und frühere SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Frank Wiesner jetzt vorgeschlagen, im Harburger Unterelbebahnhof an der Seehafenstraße so eine Verladestation einzurichten.

Für Harburg ist die Kombination Auto/Bahn nichts Neues. Bis 1992 gab es im ehemaligen Harburger Güterbahnhof zwischen Schellerdamm und der neu angelegten Theodor-Yorck-Straße eine Ladestation für die „Rollende Landstraße. Dort wurden Lkw auf spezielle Tiefladewaggons der Bahn verladen. Obwohl das für die Spediteure durchaus Vorteile hatte, setzte sich das Angebot nicht durch. Gegen die Container hatte die „Rollende Landstraße“ ohnehin keine Chance.

Bis 1997 donnerten auch noch gelegentlich die Panzer der Röttiger-Kaserne über die B73 zum Unterelbebahnhof, wo sie verladen wurden. Mit dem Bau der Panzerverladerampe war damit aber auch Schluss.

In der Arbeitsgemeinschaft Verkehr der lokalen und von der Harburger Politik selbst ins Leben gerufene Umweltinitiative Harburg21 hat Wiesner seinen Vorschlag entwickelt. Nötig für eine Autoverladung sind ein möglichst elektrifiziertes rund 400 Meter langes Gleis, Aufstellflächen für Pkw, eine Rampe und Platz für Räume, in denen sich Reisende und Personal aufhalten können. Außerdem sollte in der Nähe eine Möglichkeit bestehen, in einen Reisezug einzusteigen.

Wiesner: „Wir haben drei Standorte in Harburg unter die Lupe genommen: die Seehafenstraße, den Altenwerder Hauptdeich und die Nöldekestraße.“ Nach näherer Prüfung habe sich der Standort Seehafenstraße als betrieblich am günstigsten herausgestellt.

Die SPD-Fraktion hat den Vorschlag aufgegriffen und einen Antrag für die Bezirksversammlung gestellt. Zunächst soll allerdings nur geprüft werden, ob  sich die Idee verwirklichen ließe. Isabel Wiest von den Neuen Liberalen hat inzwischen eine umfangreiche Anfrage zum gleichen Thema eingereicht. Antworten gibt es noch nicht. ag