Ende der GroKo bringt Diskussion um Bustrasse zurück
Hier soll eine Trasse nur für Busse angelegt werden. Foto: mag

Ende der GroKo bringt Diskussion um Bustrasse zurück

Langenbek – Kommt die Bustrasse zwischen Gordonstraße und Radickestraße jetzt doch? Nach

dem Ende der GroKo steht ein schmaler, nicht einmal 100 Meter langer Fuß- und Radweg mitten durch ein Wohngebiet wieder auf der Tagesordnung. Die Hochbahn möchte hier eine „Kommunaltrasse“ schaffen, auf der motorisierte Fahrzeuge außer dem 143er Bus nicht zu suchen hätten.

Der Vorteil dieses Bus-Schlupflochs: Rund 4000 Bürger aus Langenbek, Wilstorf und Rönneburg hätten einen kürzeren Weg zur nächsten Bushaltestelle und könnten sich dann möglicherweise überlegen, ob sie vom Pkw auf Bus und Bahn umsteige. Das würde die Umwelt schonen.

Anderseits fürchten Anwohner eine zusätzliche Verkehrsbelastung in ihrem Wohnumfeld – schlimmstenfalls nicht nur durch die Busse, sondern auch durch „Geisterfahrer“, die sich nicht um Verbote kümmern oder bei Staus auf der Winsener Straße von ihrem Navi in die Irre geführt werden.

Die CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg lehnt die Bustrasse entschieden ab.  Und ihr Fraktionsvize Rainer Bliefernicht, der zugleich auch Vorsitzender des Fachausschusses „Inneres, Bürgerservice und Verkehr“ ist, hat in der Vergangenheit gelegentlich auch tief in die Trickkiste der Geschäftsordnung gegriffen, um den Antrag der Grünen auf die lange Bank zu schieben.

Da sich CDU und SPD in dieser Frage nicht einig waren, passierte erstmal gar nichts, statt dessen forderte man die Hochbahn auf, eine gründliche Befragung der Bürger vorzunehmen. Nun ist die GroKo aber passé, und SPD, Linke und Grüne haben sich schon als neue Mehrheit präsentiert, die am kommenden Montag zunächst eine neue Bezirksamtsleiterin wählen wollen.

Und dann? Linke, Grüne und Torsten Fuß, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, haben noch nie einen Zweifel daran aufkommen lassen, dass die sie Bustrasse wollen.
SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath hat die Position seiner Partei jetzt aber relativiert: „Wir wollen hier weder etwas einführen, was die Bürger nicht wollen, noch werden wir verhindern, was die Bürger wollen.“ Das Ergebnis der Bürgerbefragung werde demnächst vorgestellt. Und der Wille der Betroffenen soll dann die Grundlage für die Entscheidung der Bezirksversammlung sein. „Das werden hoffentlich alle Abgeordneten in der Bezirksversammlung beherzigen“, sagt Heimath. ag