Bezirksversammlung: außer Spesen nix gewesen
Birgit Rajski (r.), beendete um 18:03 Uhr die letzte Sitzung der Bezirksversammlung vor der Sommerpause.

Bezirksversammlung: außer Spesen nix gewesen

Harburg – 33 Minuten, davon 19 Minuten Sitzung des Ältestenrats im Nebenzimmer hinter verschlossenen Türen, 1530 Euro Sitzungsgeld für 51 Abgeordnete,

zwei Blumensträuße für die frisch (nicht miteinander) verheirateten Abgeordneten Viktoria Isabel Ehlers vormals Pawlowski und Frank Richter: Das war die letzte Sitzung der Bezirksversammlung vor der Sommerpause – vorerst jedenfalls. Wichtigster Beschluss: Tagesordnungspunkt 5 wurde mit den Stimmen von SPD und CDU gegen die Stimmen der Opposition gestrichen. Und so gab es keine Wahl einer neuen Bezirksamtsleiterin oder eines neuen Bezirksamtsleiters. So beendete die Vorsitzende der Bezirksversammlung, Birgit Rajski, die Sitzung um 18:03 Uhr.

Alles noch einmal auf Anfang? Jetzt werden erst einmal die Wunden geleckt, und die SPD klärt auf einer Kreisvorstandssitzung, ob die Weigerung der CDU, zum jetzigen Zeitpunkt die mittlerweile parteilose Sophie Fredenhagen zur neuen Chefin des Bezirksamts zu wählen, ein Grund ist, die Koalition elf Monate vor Ende der Legislatur platzen zu lassen. SPD-Kreischef Frank Richter hatte am Monat die Sitzung mit dem erklärten Ziel einberufen, dies zu vollziehen.

Inzwischen sind aus der SPD auch andere Stimmen zu hören. Vor allem Fraktionschef Jürgen Heimath schreckt vor diesem Schritt zurück. Trotz aller inhaltlichen Differenzen schätzt er die Zusammenarbeit mit der CDU. Zudem fürchten die Harburger Genossen, „von Hamburg aus regiert zu werden“, also von verstärkten Anordnungen des Senats gemaßregelt zu werden, sollten sie versuchen, sich für den Rest der Legislatur für einzelne Anträge wechselnde Mehrheiten zu besorgen. ag