Harburg – Wenn der Wirtschaftsverein zur „Elefantenrunde“ lädt und die Harburger Direktkandidaten für die Bundestagswahl, Herlind Gundelach (CDU), Metin Hakverdi (SPD)
und Manuel Sarrazin (Grüne) zur Podiumsdiskussion lädt, wird es speziell – denkt man. Ist es aber nicht. Viele Fragen, die Wirtschaftslenker aus Harburg bewegt und die bei der Veranstaltung im Speicher am Kaufhauskanal gestellt wurden, betreffen jeden, der im Bezirk lebt. So wie die Stromkosten, von denen vor allem Dank immer neu eingeführter Abgaben mittlerweile nicht einmal mehr ein Fünftel die eigentlichen Herstellungskosten und den Gewinn ausmachen.
Auch die A26, insbesondere der Ostteil zwischen der A7 und der A1, der dem Bezirk Harburg eine deutliche Verkehrsentlastung bringen dürfte, oder drohende Fahrverbote für Dieselfahrzeuge waren solche Themen. Letzteres bezeichnete Hakverdi als „Dilemma“. Offensichtlich hätten die großen Konzerne betrogen. „Wenn wir das jetzt formalisiert durchziehen, würden da am Ende richtig viele Arbeitsplätze über die Wupper gehen und es wird Fahrverbote geben“, so Hakverdi. Man dürfe aber nicht den Fehler machen „einfach darüber hinweg zu sehen“. „Es ist wie es ist“, so Hakverdi. „Gerichte werden entscheiden“, sagt er zum Spielraum der Politik. Da könne man sich „gehackt legen“. Ziel sei es Fahrverbote zu verhindern und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie zu erhalten.
In Sachen A26 sind sich CDU und SPD einig. Sie wollen die Autobahn – auch wenn Hakverdi persönlich betroffen ist, weil er dort, wo sie gebaut wird, aufwuchs und viele Betroffene kennt. Manuell Sarrazin will sie nicht.

Steuersenkungen für den Endverbraucher sieht Hakverdi nicht. Das liege am Finanzminister, den die CDU stellt. Für eine Neuregelung der Umlage sieht der SPD-Politiker keine Mehrheit. „Wir werden deshalb, glaube ich, für die Subvention auf keinen anderen, als den Verbraucher zurückgreifen können“, sagt Hakverdi. Sarrazin sagte, dass die Grünen nicht der richtige Ansprechpartner seien „um den Strom billiger zu machen“. „Trotzdem ist die jetzige Systematik für die Kosten, die wir für den Netzausbau brauchen, suboptimal und auch von der Legimitation der Energiewende ein Problem.“ Man müsse sehen, „wie wir da gemeinsam rangehen". Eine Möglichkeit seien Investitionfonds. Klar sei, dass das jetzige System „einseitig zu Lasten der Verbraucher“ sei.
