Keine Chance auf eine neue Brücke an der Wasmerstraße

151104BrueckeHarburg – Den Senat werde es wohl kaum besonders beeindrucken, wenn die Neuen Liberalen etwas beantragen, vermutet der SPD-Bezirksabgeordnete Torsten Fuß.

Er selbst war auch nicht beeindruckt, als Kay Wolkau und seine beiden verbliebenen Mitstreiterinnen den Wiederaufbau der Wasmerstraßenbrücke forderten. Ausgerechnet die Wasmerstraßenbrücke, jene kleine Brücke mit großer Spannweite zwischen Kanzlershof-Siedlung und dem Sportplatz vom SV Rönneburg! Nachdem Genosse Bausenator Eugen Wagner das marode Teil in den 90er-Jahren hat abreißen lassen und kein Geld für einen Neuaufbau übrig hatte, kämpft Fuß für eine neue Brücke.

Er weiß, dass die Brücke vor allem für die Leute vom Kanzlershof nützlich ist, wenn sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Einkaufen auf die andere Seite der vielgleisigen Deutsche-Bahn-Hauptstrecke wollen. Das würde dreimal so viel Weg sparen wie die neue Drehbrücke im Binnenhafen. Aber Fuß weiß auch, dass es sich hier am Rand von Harburg nicht um ein IBA-Prestigeprojekt handelt und es deshalb auch heute kein Geld für eine neue Wasmerstraßenbrücke gibt.

Zwischendurch war ein wenig Hoffnung aufgekomnmen, als die Umweltbehörde Pläne für einen „Zweiten Grünen Ring“ durch Hamburg entwickelten und – wie zufällig – in Höhe der verschwundenen Wasmerstraßenbrücke eine Lücke im Ring feststellten. Doch auch in anderen Töpfen war kein Geld vorhanden.

An den Zweiten Grünen Ring hat sich jetzt der Ex-Grüne Wolkau erinnert und in einem Antrag eine neue Brücke und gleich auch noch eine neue Grünanlage für den Bereich der Solar-Mustersiedlung an der Rennkoppel in Heimfeld gefordert. Aber in Zeiten der GroKo ist es nun einmal so, dass diese die Wohltaten selbst verteilen will. Also wurde der Wunsch der Neuen Liberalen abgelehnt.

Und nun schießen Wolkau & Co. noch eine Presserklärung hinterher, um Torsten Fuß mal so richtig zu ärgern. „Besonders von Herrn Fuß als Vertreter der SPD Wilstorf hätten wir Unterstützung für die Wasmerstraßenbrücke erwartet“, sagt Isabel Wiest. „Gerade jetzt, wo die angeblich umweltfreundlichen Grünen als Juniorpartner im Hamburger Senat sitzen, wäre es an der Zeit, kräftig Druck zu machen.“ Harburg brauche attraktivere Grünachsen und Wege.  Offenbar fehle bei SPD und CDU der politische Wille.

Fuß bliebt gelassen und sagt: „Was wollen die überhaupt? Der Baudezernent hat im Stadtplanungsausschuss doch deutlich gesagt, dass er sowohl für die Wasmerstraßenbrücke als auch für die Grünanlage Mittel beantragt hat.“ Was für eine spitze Ironie von Fuß! Beantragen kann man viel, Geld wird es trotzdem nicht geben. ag

Veröffentlicht 4. November 2015