Irma van der Werff feierte ihren 100. Geburtstag in Heimfeld

140309GeburtstagHeimfeld – Der 9. März war ein besonderer Tag für Harburg. Die Vereinigte Gummiwaarenfabriken Harburg-Wien meldeten an dem Montag den Taucheranzug als Patent an und Irma Daug

erblickte das Licht der Welt. Beide gibt es noch. Die Firma heißt heute Phoenix und aus Daug wurde durch Heirat van der Werff. Am Sonntag feierte die Seniorin in Heimfeld ihren 100. Geburtstag.
Zwei Weltkriege, den Anschluss Harburgs an Hamburg, den Kaiser, einen Reichspräsidenten, drei Reichministerpräsidenten, einen Führer, acht Bundeskanzler hat sie erlebt. Nach gut 36.500 Tagen auf dieser Welt und den Großteil davon in Harburg hat man viel erlebt und kann viel erzählen. Eine Geschichte ist besonders außergewöhnlich. Im Juni 1945, kurz nach Kriegsende, hat Irma van der Werff geheiratet – einen Holländer. Der war im Zweiten Weltkrieg nach die Besetzung Hollands nach Deutschland verschleppt worden und arbeitete hier bei Diamant Mehl, wo Irma van der Werff Laborantin war. Was die Nazis nicht gern sahen, sahen die Holländer nach der Kapitulation auch nicht gern: Eine Ehe zwischen Deutschen und Ausländern. Irma Werff musste damals ihre deutsche Staatsbürgerschaft aufgeben, um ihren Mann zu heiraten. Geblieben ist sie mit ihrem Mann trotzdem in Harburg. Die Ehe hat gehalten – bis zu seinem Tod. Gefeiert hat die 100-Jährige mit ihrer Tochter und ihren zwei Enkeln. Und sie ist für ihr Alter noch fit. Wenn das kein Glück ist. zv