DRK-Harburg trauert um seine ehemalige Geschäftsführerin

130222DRKHarburg - Das DRK Harburg trauert um seine ehemalige Geschäftsführerin Gertrud Barbe. Sie starb jetzt im Alter von 87 Jahren im DRK-Alten- und Pflegeheim Eichenhöhe.

 Mit ihr hat der DRK-Kreisverband Hamburg-Harburg eine Persönlichkeit verloren, die über Jahrzehnte maßgeblich zur Entwicklung zu seiner heutigen Leistungsfähigkeit und Größe beigetragen hat.
 
Barbe kam schon 1944 als Schwesternhelferin zum DRK in Harburg. Wenige Tage nach Kriegsende wurd die gelernte Kontoristin als Verwaltungsangestellte eingestellt. Zu ihren ersten Aufgaben gehörte die Organisation der Betreuung tausender Flüchtlinge und Kriegsheimkehrer, die in Harburg auf ihre Erlaubnis zur Weiterreise über die Elbbrücken nach Hamburg oder Schleswig-Holstein warten mußten. Auf dem „Juteplatz“ zwischen Nöldecke- und Jutestraße hatte das Rote Kreuz damals dafür in Nissenhütten aus Wellblech zahlreiche Schlafplätze eingerichtet und versorgte die Menschen mit Kleidung und Lebensmitteln.
 
Mitte der 50er-Jahre übernahm Barbe die Nachfolge als Geschäftsführerin und begleitete den Bau der heutigen DRK-Kreisgeschäftsstelle in der Maretstraße, der 1956 fertiggestellt wurde. Um das Haus finanzieren zu können, betrieb das Rote Kreuz darin in den ersten Jahren eine Jugendherberge. Gleichzeitig baute sie in dieser Zeit den Krankentransport auf.
 
Eine große Herausforderung stellte 1962 die Flutkatastrophe dar, bei der das Harburger Rote Kreuz im Dauereinsatz war und noch Wochen später die Menschen betreute, die nach dem Bruch der Deiche ihre Wohnungen und ihre Habe verloren hatten.
 
In den 70er-Jahren wurde durch Barbe der ambulante Pflegedienst des DRK gegründet, der anders als die meist alleine arbeitenden Gemeindeschwestern erstmals eine Versorgung an sieben Tagen und rund um die Uhr sicherstellen konnte. Anfang der 80er-Jahre eröffnete sie dann die erste Kindertagesstätte des DRK-Kreisverbandes und richtete in Neuenfelde eine Beratungsstelle für die bei der Sietaswerft arbeitenden Ausländer und ihre Familien ein.
 
Im Sommer 1985 ging Gertrud Barbe in den Ruhestand, blieb ihrem DRK-Kreisverband Harburg aber unverändert verbunden. Sie vertrat das Rote Kreuz zunächst weiterhin in Fachgremien der Sozialarbeit an und war noch bis 2011 als Rechnungsprüferin im Vorstand aktiv, dem sie bis zuletzt als Ehrenmitglied angehörte. Für ihre Verdienste um das Rote Kreuz wurde sie bereits 1985 mit dem Ehrenzeichen des DRK ausgezeichnet.
 
Die Trauerfeier und Beisetzung findet am 1. März um 9.30 Uhr auf dem Harburger Friedhof, Bremer Straße 236 statt. dl