Bestürzung über den Tod von Ronald Preuß

130218PreussHarburg - Unfassbar! Mitten aus dem Leben gerissen! Das waren die häufigsten Reaktionen auf den plötzlichen Tod von Ronald Preuß. Der Grünen-Fraktionschef war

am Sonntagmorgen zusammengebrochen. Jede Hilfe kam zu spät. In der vergangenen Woche hatte er noch fast jeden Abend Termine wahrgenommen, am Donnerstag diskutierte er im Stadtplanungausschuss über die Architektur des geplanten Studentenhauses am Bleicherweg, am Freitag feierte er zusammen mit Prof. Rainer-Maria Weiss und dessen Gästen die Unabhängigkeit des Helms-Museums.

„Nach dem Stadtplanungsausschuss haben wir uns noch über seinen Lieblings-Bundesligaverein Mainz 05 unterhalten“, sagt Rainer Bliefernicht, CDU-Bezirksabgeordneter und Schützenbruder von Preuß. „Ronald war über alle Parteigrenzen hinaus immer ein fairer Partner.“ Jürgen Tscherny, dem amtierenden Marmstorfer Schützenkönig, ringt mit den Worten: „Ich bin sehr traurig.“

„Ich war wie vom Blitz getroffen. Mir hat es den Hals zugeschnürt, als mich die Nachricht von seinem Tod erreicht hat“, sagt Ralf-Dieter Fischer, Kreisvorsitzender der CDU, der 2004 mit Preuß die schwarz-grüne Koalition geschmiedet hatte. „Ich haben ihn als zuverlässigen, der Sache verpflichteten Mensch und Politiker erlebt.“

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung Harburg, Manfred Schulz (SPD), appeliert nach dem Tod von Preuß, der auch ihn spürbar geschockt hat, an seine Kollegen aus der Politik: „Wir sollten vieles gelassener sehen und nicht immer nur mit Scheuklappen an die eigene Partei denken. Wir sollen Politik für alle machen.“ Ronald Preuß habe sich über ihn gelegentlich durchaus kritisch geäußert, das war Schulz klar: „Aber er war immer fair. Deshalb konnte ich mit seiner Kritik gut leben.“

Werner Pfeifer, Liedermacher aus dem Harburger Binnenhafen: „Ein Querdenker ist gegangen. Er wird dem Bezirk fehlen. Der Binnenhafen trauert.“ Bestürzung auch im Hause Stöver: „Wir können es nicht fassen, unsere Gedanken sind bei seiner Frau Heinke“, sagt die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Birgit Stöver.

Am kommenden Freitag tagt der Ältestenrat der Bezirksversammlung, der die Sitzung am kommenden Dienstag vorbereiten soll. „Es gibt sogar den Vorschlag, die Bezirksversammlung ganz ausfallen zu lassen“, sagt Manfred Schulz. Eines der wichtigsten Themen seien die Haushaltsberatungen. Es sei kaum zu erwarten, dass sich die Grünen dort groß einbringen können. Schulz: „Wie auch immer: Ich werde jedenfalls vorschlagen, die Aktuelle Stunde und die Bürgerfragestunde ausfallen zu lassen und dafür Ronald Preuß würdig zu gedenken.“ ag