Harburgerin erzählt: So wurde ich in der Fischbeker Heide gerettet

121209HinzmannFischbek - Ihr Hund, ihr Handy und ein Polizist am anderen Ende der Verbindung haben ihr das Leben gerettet. Bei einem Spaziergang am späten Freitagnachmittag war Nadine Hinzmann in der Fischbeker Heide gestürzt. „Es war eine glatte Wurzel, über die ich gestolpert bis“, sagt sie. Dabei prellte sich die Hausfrau die Hüfte, erlitt eine Gehirnerschütterung. Sie war bewusstlos. „Als ich wieder zu mir kam, konnte ich nicht mehr aufstehen“, sagt die 22-Jährige. Ihr Hund „Inu“, ein Husky, hatte sie geweckt, indem er winselnd mit seiner Pfote an ihrem Arm kratzte. „Er lag halb auf mir“, sagt die Mutter eines dreijährigen Sohnes. Sie begriff, wie gefährlich die Situation war und holte ihr Handy aus der Tasche. Damit rief sie die Feuerwehr. „Ich habe auch per GPS versucht meinen Standort zu orten. Es ging nicht“, sagt sie.

 

Mehrere Stunden lag sie in dem knapp 780 Hektar großen Gebiet. Mittlerweile war eine große Suchaktion angelaufen. 84 Einsatzkräfte, von Feuerwehr, Polizei und eine Suchhundestaffel, waren unterwegs, um die junge Frau zu finden. Über Handy hielten sie Kontakt zu ihr, versuchten über Beschreibungen ihren Standort ausfindig zu machen. Als sie wieder einzuschlafen drohte, schrie sie der Beamte am anderen Ende der Leitung an, damit sie in der Kälte nicht einschläft. „Ich hab auch ein Fahrzeug mit Blaulicht gesehen und die Sirene gehört. Aber es entfernte sich immer wieder von mir“, sagt sie. „Auch den Scheinwerfer des Polizeihubschraubers haben ich gesehen. Aber der suchte ganz woanders.“ Schließlich konnte sie die Retter zu sich lotsen. „Sie haben eine Sirene angemacht. Ich habe über Handy gesagt, woher der Ton kam“, sagt sie.

Feuerwehrleute entdeckten Nadine Hinzmann. Zweieinhalb Stunden hatte sie bereits in der eisigen Kälte auf dem Waldboden gelegen. Ihr Hund "Inu" war die ganze Zeit nicht von ihrer Seite gewichen. Im Rettungswagen ging es ins Krankenhaus Harburg. Zu den Verletzungen kam eine Unterkühlung. Am Wochenende musste die 22-Jährige noch dort bleiben. „Ich kann dank der Schmerzmittel schon wieder etwas laufen“, sagt die Harburgerin. Sie ist dankbar, dass sich so viele Menschen um ihre Rettung bemüht haben. zv