DRK-Hospiz: Pflegedienstleiterin legt Examen mit Bestnote ab
Vera Müller-Wallbaum legte ihr Examen mit Bestnote ab. Foto: DRK Hamburg-Harburg

DRK-Hospiz: Pflegedienstleiterin legt Examen mit Bestnote ab

Langenbek - Eine glatte 1,0 steht als Endnote auf der Examensurkunde, die Vera Müller-Wallbaum glücklich in ihren Händen hält. Die 53-Jährige arbeitet im DRK-Hospiz für Hamburgs Süden und hat gerade eine einjährige Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen. Parallel zu ihrer Tätigkeit in der Pflegedienstleitung hat sie 800 Stunden Unterricht, zahlreiche Klausuren, Haus- und Facharbeiten, zwei Praktika und eine mündliche Prüfung absolviert. Für das Hospiz-Team wird derzeit noch eine Pflegefachkraft als Verstärkung gesucht.

"Es war eine anstrengende Zeit, aber jetzt profitiere ich sehr von dem Gelernten", sagt Vera Müller-Wallbaum. Auch Fächer, vor denen sie sich zunächst gefürchtet hatte, erwiesen sich als interessant, zum Beispiel Rechtslehre oder Betriebswirtschaft. Spannend fand sie auch das Kommunikationstraining mit einer Psychologin: "Wie gut die Arbeit im Team funktioniert, liegt ja nicht zuletzt daran, wie gut wir uns miteinander verständigen können. Dabei kommt mir als Pflegedienstleitung eine besondere Verantwortung zu. Im Umgang mit unseren schwerkranken Gästen und Angehörigen ist gute Kommunikation ebenfalls sehr wichtig."

Wegen der Pandemie fand der Unterricht nicht immer im Bildungszentrum am Schlump statt, sondern zeitweise im "Homeschooling" und in Videokonferenzen. Schade, findet Vera Müller-Wallbaum: "Gerade den direkten Austausch mit meinen Mitschülerinnen und Mitschülern habe ich als wertvoll empfunden." Mit 53 Jahren war die Mutter einer 14 Jahre alten Tochter die älteste Teilnehmerin des Aufbaukurses "Leitung in Einrichtungen, Diensten und Krankenhäusern". Wir haben uns als Klasse aber alle sehr gut verstanden und treffen uns weiterhin einmal im Monat per Video. Im September werden wir hoffentlich sogar unsere geplante Kursfahrt nachholen . . . "

Im DRK-Hospiz in Langenbek, das zwölf Gäste in der letzten Lebensphase aufnehmen kann, ist Vera Müller-Wallbaum seit Februar 2018 tätig. Damals hatte sie sich nach zwanzig Jahren als Fachkrankenschwester für Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus sehr bewusst für diesen Wechsel entschieden. "Im Hospiz stehen für uns immer die Wünsche unserer schwerkranken Gäste im Mittelpunkt. Im Krankenhaus ist das System ein anderes - da muss vieles einfach funktionieren." Die Weiterbildung hat ihr beruflich und persönlich den nächsten Schritt ermöglicht.

In ihrem Team ist übrigens noch Platz: Aktuell wird eine Pflegefachkraft in Teilzeit (25 Stunden) gesucht. Bewerbungen per Mail an bewerbung@drk-harburg.hamburg, Informationen zum Hospiz unter www.drk-hospiz.hamburg  (cb)