Flugblatt der "Weißen Rose": Gedenken an Hans Leipelt

{image}Wilhelmsburg - Anlässlich des 72. Jahrestages der Hinrichtung des Studenten Hans Leipelt aus Harburg-Wilhelmsburg im Gefängnis München Stadelheim zeigt die Initiative Gedenken in Harburg in Zusammenarbeit mit der Reiherstieg-Kirchengemeinde und der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen am Dienstag, 31. Januar, den Dokumentarfilm „Die Widerständigen - also machen wir das weiter“ von Katrin Seybold und Ula Stöckl. Der für um 19 Uhr beginnende Vorführung ist  frei, Spenden sind willkommen.

Am 18. Februar 1943 warfen Hans und Sophie Scholl das 6. Flugblatt der "Weißen Rose", einer Münchener Widerstandsgruppe, in den Lichthof der Ludwig-Maximilians-Universität in der Bayrischen Landeshauptstadt. Ihr Ziel war der Sturz Hitlers und die Wiederherstellung von Recht und Freiheit. Vier Tage später wurden die beiden Geschwister und ihr Freund Christoph Probst vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Gefängnis München-Stadelheim hingerichtet.

Als der Wilhelmsburger Student Hans Leipelt (*18.7.1921) und seine Münchener Freundin Marie-Luise Jahn (*28.5.1918) dieses Flugblatt lasen und die Nachricht von der Hinrichtung der drei Mitstudenten erfuhren, entschlossen sie sich, ihr Werk fortzusetzen. Sie schrieben das Flugblatt mehrfach mit der Schreibmaschine ab und gaben es an Freunde in München und Hamburg weiter.

Im Oktober 1943 wurde Hans Leipelt in München verhaftet und zwölf Monate später vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 29. Januar 1945 im Gefängnis München-Stadelheim vollstreckt. Zu den Toten der "Weißen Rose" gehört auch seine Mutter Katharina, die am 9. Dezember 1943 im Polizei-Gefängnis Fuhlsbüttel starb, und seine Großmutter Hermine Baron (*15.9.1866), die am 22.1.1943 im Alter von 76 Jahren im Ghetto Theresienstadt ums Leben kam.

Drei Stolpersteine in der Mannesallee 20 in Wilhelmsburg erinnern heute an Hans und Katharina Leipelt sowie an Hermine Baron.   (cb)