Helms-Museum im Pleitestrudel der aufgezwungenen Stiftung

WeissRainerMariaHarburg - Eigentlich ist das Helms-Museum kerngesund. Mit schwarzen Zahlen, so sieht es der Haushaltsplan für dieses Jahr vor, wird das von Prof. Dr. Rainer Maria Weiss (Foto) erfolgreich geführte Haus das Jahr abschließen.

Innovative Ideen haben es wieder attraktiv gemacht. Doch jetzt gerät es in den Pleite-Strudel der Stiftung Historische Museen Hamburg, in die das Helms-Museum hinein gezwungen wurde. Mitlerweile ist es verbandelt mit dem Altonaer Museum, dem Museum für Arbeit und dem Museum für Hamburgische Geschichte, dass nicht nur durch tiefrote Zahlen, sondern auch durch den spektakulären Diebstahl des dilettantisch gesicherten Störtebeker-Schädels, in die Schlagzeilen geriet. Bei diesen Partner, so sagt die kulturpolitische Sprecherin der FDP-Bezirksfraktion, Jutta Lindberg, muss das Helms-Museum gestärkt werden. Das ist genau das Gegenteil von dem, was Kultursenatorin Karin von Welck gerade macht. Sie hat Harburgs Museumschef Weiss entmachtet. Er wird, wie die Direktoren der anderen Museen, nicht mehr im Stiftungsvorstand sein. Aber es kommt noch dicker. Mit einem Generaldirektor wird ihm ein Chef vor die Nase gesetzt, der von Hamburg aus die Richtung vorgibt. Man darf gespannt sein, was von dort kommt.  Denn es wird sich um eine Interimslösung handeln, die vermutlich zunächst billigste Variante. Der Stiftungsrat selbst wird von Mitarbeitern der Finanz- und Kulturbehörde dominiert. "Die neue Zusammensetzung ist ernüchternd", findet Lindberg. "Damit stehen die Häuser unter Kuratel der Finanzbehörde. Jener Behörde, die wiederum selbst die schwierige Finanzlage der Stadt zu verantworten hat." Man mache den Bock zum Gärtner. zv