Harburger Schüler organisieren Benefizkonzert für Kinder in Ghana

120203whitney Rönneburg- Wenn Fernsehbilder abgemagerte und hungernde Kinder in Afrika zeigen und das Elend in die Wohnzimmer in aller Welt transportieren, ist das Erschrecken groß. Dabei bleibt es aber leider meistens. Zwei Schülern

der Gesamtschule Harburg reicht Mitleid alleine nicht, sie möchten diesen Kindern etwas gutes tun und gegen die Armut kämpfen.

 

Gerrit Nissen (17) und Yannick Lange (16) haben im Rahmen ihrer selbstgestellten Aufgabe ein tolles Benefizkonzert auf die Beine gestellt. "Wir sind in der elften Klasse und haben von unserem Lehrer den Auftrag eine selbstgestellte Aufgabe zu erledigen. Da ich selber gerne singe, stand für uns schnell fest, dass wir ein Benefizkonzert unter dem Thema "Armut in Afrika" veranstalten möchten", erklärt Yannick.

Und das Format des Konzertes kann sich sehen lassen, auftreten wird unteranderem Whitney Akowuah. Die Harburgerin mit afrikanischen Wurzeln wurde vor einem Jahr zum Radio-Hamburg-Mega-Talent gekührt, als sie mit ihrer Stimme die Herzen der Hörer eroberte. Damals gewann sie satte 25.000 Euro, eine Summe mit der sich ein Mädchen in ihrem Alter wohl viele Wünsche hätte erfüllen können. Doch Whitney, die inzwischen an der Universität Hamburg Politikwissenschaft studiert, entschied sich im Heimatland ihrer Eltern, Ghana, ein Kinderheim zu eröffnen. Und genau in das Kinderheim soll der Erlös aus den Eintrittsgeldern des Konzerts wandern. Die 21-Jährige erklärt: "Yannick und ich sind beide im Harburger Gospel-Train und dann hat er mich gefragt, ob ich mir das vorstellen könnte. Ich war natürlich sofort begeistert."

Für Whitney ist das Heim in Ghana eine echte Herzensangelegenheit, schließlich weiss sie um die armen Verhältnisse in der die Kinder dort aufwachsen. "Für mich ist es wichtig, dass ich in meiner Heimat Hamburg, in der ich geboren bin, gut integriert bin und mich wohl fühle. Trotzdem wollte ich die Verbundenheit nach Ghana aufrechterhalten und dem Land etwas zurückgeben." Nachdem sie das Geld gewonnen hatte, fassten sie und ihre Eltern den Entschluss, ein Heim zu gründen.

Insgesamt wohnen in dem Haus, dass sich am Stadtrand befindet, 20 Kinder. "Bei uns leben Kinder die Halbwaise sind oder aus ärmlichen Verhältnissen kommen und Hilfe benötigen." Aber vorallem soll den Kindern im Alter von 1 bis 8 Jahren ein normaler Tagesablauf ermöglicht werden, in dem Bildung und Spiel und Spaß im Vordergrund stehen. Whitney sagt: "Die jüngeren besuchen einen Kindergarten und bekommen dort eine warme Mahlzeit, die älteren gehen in die Schule und essen dort." In Ghana bei weitem keine Selbstverständlichkeit, denn in dem 24 Millionen Menschen großen westafrikanischem Staat, liegt die Armutsgrenze bei über 28 Prozent. "Genau das hat mich auf meinen Reisen nach Ghana sehr schockiert", so Whitney, die jedes Jahr in den Sommerferien die Kinder im Heim besucht. "Ansonsten kümmern sich Verwandte von mir, die in Ghana wohnen sowie fünf Erzieherinnen."

Auf das Konzert am 25. Februar in der Bugenhagengemeinde in Rönneburg (Rönnenburger Straße 48, 18:00 - 23:00 Uhr) freuen sich alle Beteiligten schon jetzt riesig. Yannick blickt schon mal voraus: "Es treten neben den Gruppen Voice4Soul und Bananamusic auch zahlreiche Solo Acts und Künstler auf. Wir hoffen auf viele Besucher, 150 Gäste wären klasse." Der Eintritt für das Benefizkonzert beträgt für Schüler und Studenten drei, für Erwachsene fünf Euro. (pw)