7. SuedLese: Der literarische Endspurt in Hamburgs Süden
Am Dienstag im Kunstverein Harburger Bahnhof: Felisha Maria aus Trinidad liest aus ihrer aktuellen Arbeit. Foto: privat

7. SuedLese: Der literarische Endspurt in Hamburgs Süden

Harburg - Über vier Wochen stand die Literatur in all ihren Facetten im Fokus des Hamburger Südens. Nun geht’s in den Endspurt! Auf einem Laster, einem Sandberg, unter einem Kirschbaum oder am Fenster – im Süden Hamburgs luden zum 7. Mal die SuedLese-Literaturtage zu Angeboten rund um die Literatur ein und hunderte von Menschen von 4 bis über 80 Jahren genossen trotz oft sommerlichen Wetters das Lesen in Präsenz.

Am Dienstag, 28. Juni, um 18 Uhr geht es dann in den Kunstverein Harburger Bahnhof über dem Fernzuggleis 3. Dort liest die sonst als Bildende Künstlerin tätige Felisha Maria (Foto oben) aus Trinidad aus ihrer aktuellen Arbeit „Drawing Breath“. Ganz im Sinne der Auseinandersetzung von Grind&Shine mit Topoi der Selbstverwirklichung, ist ihre Arbeit eine essayistische Recherche zu den Möglichkeiten der Selbstbestimmung kolonialisierter Körper durch experimentelle Kleidung.

Dafür analysiert sie die Arbeit von vier Frauen (inklusive ihrer selbst) und ihr stetiges Streben, widerständige Praxen zu entwickeln, um sich dem übergriffigen kolonialen Blick zu entziehen. Zugleich führt dieses Streben immer wieder dazu, eurozentristische Körper- und Schönheitsideale zu reproduzieren – so kommt es zu einem Spannungsfeld, an dem sich Felisha Maria unter kritischer Bezugnahme auf Frantz Fanon und Anna Muthesius abarbeitet.

Am selben Abend um 20 Uhr geht es in der Genossenschaftskneipe „Zur Stumpfen Ecke“ in der Rieckhoffstraße 14 um eben „Die wilden Harburger Kneipen der 60er und 70er Jahre“. Die Geschichtswerkstatt Harburg hatte vor geraumer Zeit umfangreiche Recherchen zu Geschichten rund um das gesellige und manchmal auch turbulente Leben in Harburgs Gaststätten vorgenommen und wird hierüber an eben einem dieser historischen Orte berichten und ins Gespräch kommen. Dass auch die „Stumpfe Ecke“ selbst beleuchtet werden wird, ist mehr als naheliegend, ist sie doch an eben der Stelle seit mehr als 100 Jahren existent.

„Vielleicht verwächst es sich“ ist der Titel des neuen Buches von Bettina Strang, die am Mittwoch, 29. Juni, um 20 Uhr im Lokal „Wasserturm & Feuerteufel“ in Moorburg liest. Bettina Strangs beobachtungsfeinen Geschichten sind Unikate, ihre Zuschauer Wiederholungstäter.

Wenn Bettina Strang eine Bühne betritt, geht es kunterbunt mitten ins Leben. Sie erzählt von unverhofften Begegnungen und verpassten Momenten, springt selbstironisch mitten ins Herz und sorgt im Handumdrehen für vergnügtes Lachen. Dass es zwischen ihren Zeilen ganz still werden kann, ist die Besonderheit jedes Leseabends. Bei den SuedLese-Literaturtagen liest sie im Moorburger Wasserturm, um mit ihrem Publikum eine dringende Hoffnung zu teilen: Vielleicht verwächst es sich!
Die Suedlese endet dann am Donnerstag, 30. Juni, um 19.30 Uhr in der Bücherhalle Harburg mit einer Lesung von Tobias Friedrich und seinem Buch „Der Flussregenpfeifer“.  Wenige Restkarten sind noch in der Harburger Bücherhalle, Volkshochschule Harburg und Buchhandlung am Sand erhältlich.

Das komplette Programm der letzten Woche und weitere Infos gibt es mit einem Klick hier!