Neustart: Initiative SuedKultur initiiert eigenen „Runden Tisch Kultur“
Volles Haus beim Neustart der Initiative SuedKultur am 22. März in der Klangfabrik. Foto: Sabine Schnell_Kulturspinnerei

Neustart: Initiative SuedKultur initiiert eigenen „Runden Tisch Kultur“

Harburg - Die Corona-Pandemie hat auch Harburgs Kulturlandschaft arg zugesetzt. Doch schon zuvor lag vieles im Argen. Am Mittwoch startete der ganzjährig geplante „Neustart SuedKultur“ mit einem Workshop in der Klangfabrik. Unter den Teilnehmern war auch Antonia Marmon vom Harburg Marketing.

„Die Bezirksverwaltung und -politik sprach längere Zeit von einem Kulturentwicklungsplan und einem Runden Tisch für die Kulturszene in Harburg. Aber eine erste Ausschreibung einer Gesprächsmoderation aller Beteiligten lief ins Leere und bis heute tat sich faktisch nichts“, sagt Sprecher Heimo Rademaker, und fügt hinzu: „Das dauert den Kulturschaffenden zu lang und durch eine Förderung des Fonds Soziokultur macht man sich nun daran, einen eigenen Runden Tisch zunächst unter Kulturschaffenden ins Leben zu rufen.“

Zu gegebener Zeit, so Heimo Rademaker, werde man aber natürlich und von sich aus auch auf die Politik und Verwaltung im Bezirk zu gehen. „Wenn Harburg zu einem eigenen Kulturstandort werden soll, ist eine Zusammenarbeit aller interessierten Kräfte nötig. An uns jedenfalls wird es nicht liegen und was wir aus der Kraft der Kulturschaffenden selbst schon auf den Weg bringen können, werden wir tun. Um aus dem ganzen Mist der Pandemie rauszukommen, dürfen wir jedenfalls nicht weitere Zeit verlieren.“

Als Moderatoren konnte die Initiative SuedKultur zwei Personen gewinnen, die selbst nicht aus Harburg kommen. „Das sichert uns den Blick von außen und hilft, dass man nicht über in eigenen Vorurteilen hängen bleibt“, so Rademaker. Zu den beiden gehört neben Dennis Ahmedow die von den SuedLese-Literaturtagen 2021 bekannte Projektleiterin Anne Lamsbach.

„Durch die Arbeit zur letzten SuedLese und auch mein Studium an den Harburger Medical School Hamburg im Kulturbereich habe ich Harburg im Grunde sehr positiv wahrgenommen“, so Lamsbach.Ganz viel entsteht aus eigener Kraft und Idealismus. Aber es ist auch viel Resignation zu spüren, viele Verletztheiten und Verdruss. Wenn ich helfen kann, hier zu moderieren und bis zu einem gewissen Grad auch zu mediatieren, wäre mir das eine Freude. Von außen betrachtet, scheint mir alles vor allem eine Sache des Miteinanderredens.“

Außerdem sagt Lamsbach: „Übers Jahr wird sich aber vermutlich zeigen, was die eigentlichen Probleme sind. Die ersten Gespräche - auch und vor allem mit Antonia Marmon – machen mich recht zuversichtlich. Und wie es letztes Jahr schon bei den SuedLese-Literaturtagen erlebte: Harburg hat derart viel Potenzial um ein Bezirk mit ganz eigenem Kulturleitbild zu werden, dass es fatal wäre, wenn die Chancen nicht genutzt würden.“   (cb)